Die Maskenpflicht ist nur eine Frage von Tagen
Die Salzburger Festspiele bereiten ihren dritten Coronasommer vor. Zwar wird voraussichtlich für volle Häuser
– also ohne Kapazitätsbeschränkungen fürs Publikum – gespielt, doch es zeichnet sich ein Sommer des Masketragens ab.
Maskenpflicht gilt bereits jetzt für viele Mitarbeiter der Salzburger Festspiele, wenngleich nach
Angaben des Kaufmännischen Direktors Lukas Crepaz derzeit
noch eine „starke Maskenempfehlung“vorherrscht. Doch in
Anbetracht der täglich steigenden Zahlen von Infizierten wie
Inzidenz dürfte es bald auch in allen Büros und bei allen Proben
der Salzburger Festspiele eine allgemeine Maskenpflicht geben. Dies sei nur noch eine Frage von
Tagen. Denn: „Wir haben die befürchtete Sommerwelle.“
Eine Ausnahme gilt für Künstler: Wie im ersten Coronasommer 2020 ist das künstlerische Personal in Gruppen eingeteilt. Zur „roten Gruppe“zählen die auf der Bühne probenden und später auftretenden Künstler. Sie sind jetzt wie künftig von der Maskenpflicht befreit, allerdings
nur während der Endproben und der Vorstellungen. Die „orange Gruppe“besteht aus den in Proben direkt Involvierten – wie Regisseure, Dramaturgen und deren Assistenten. Sie müssen
nach Angaben von Lukas Crepaz Masken tragen, auch in Proben.
Das auf Ausweisen leuchtende Orange oder Rot bedeutet eine
Aufforderung an alle anderen: Man muss besonders aufpassen, also Abstand halten und wenn möglich Maske tragen.
Weiters haben die Salzburger Festspiele wieder eine hausinterne Teststraße eingerichtet: Zu
üblichen Arbeitszeiten kann sich dort jeder testen lassen – Antigen wenn symptomfrei, PCR
wenn Verdacht besteht. Fünf Mitarbeiter seien abgestellt,
Tests zu organisieren und Präparate an jenes Labor zu übermitteln, mit dem die Salzburger Festspiele wie in den Vorjahren einen Spezialvertrag abgeschlossen hätten, um binnen
weniger Stunden Ergebnisse zu erhalten, erläutert Lukas Crepaz. Neuerlich sei ein Expertengremium
bestellt, das – wie zuletzt am Freitag – hausinterne Maßnahmen und Infektionsgeschehen abgleiche und Empfehlungen gebe. Zudem werde
unter Leitung des Betriebsarztes Josef Schlömicher-Thier medizinische Betreuung angeboten. Und als allgemeine Hygieneregel gelte in allen Häusern: „Lüften, lüften, lüften und die Hände waschen!“
Ziel im heurigen Sommer ist es, dass es den Salzburger Festspielen
nicht so ergeht, wie derzeit vielen Fluglinien, sondern dass alle Proben und ab 18. Juli alle Aufführungen stattfinden können.
Welche Regeln für das Publikum gelten werden, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.
Auch bei weiter steigender Inzidenz könnte es bei einer Maskenempfehlung bleiben, denn 2020 und 2021 sei deutlich geworden, „dass wir eine effektive Quelllüftung haben: Unter den Sitzen kommt Frischluft
herein, verbrauchte Luft wird oben abgesaugt, sodass der Abtransport
der Aerosole gut funktioniert“, versichert Lukas Crepaz. Außerdem:
Wer eine FFP2-Maske trage, die 95 Prozent der Aerosole herausfiltere, schütze vor allem sich selbst.
Wie in den Vorjahren sind Eintrittskarten personalisiert, weswegen am Eingang Ausweise kontrolliert werden. Wer an Covid-19 erkrankt ist und dies ärztlich oder behördlich bestätigt hat, kann seine Festspielkarte gegen vollen Ersatz des Kaufpreises zurückgeben.