Katharina kehrt nach Werfen heim
Zwei gotische Skulpturen sind wieder in der Burgkapelle.
WERFEN. Zwei außergewöhnlich anmutige Werfner sind nach
rund 70-jähriger Irrfahrt durch Salzburger Museen zurückgekommen: Eine Katharina und ein nicht namentlich bekannter Bischof stehen nun wieder dort,
wo sie – vermutlich ununterbrochen – ihre bisherige 600-jährige
Existenz verbracht haben, und zwar in der Sigismundkapelle
von Hohenwerfen. Am Montagnachmittag wurden die beiden in einem Festakt begrüßt. Nun stehen die beiden, die in ihrer Haltung die Würde mit der Demut wunderbar vereinen, auf dem Altar der Sigismundkapelle.
Eigentlich hätten Katharina und der Bischof – beides gotische Skulpturen aus 1420 und 1410 – die Burg Ende der 1940er-Jahre
nur verlassen, um im damaligen Städtischen Museum, dem heutigen Salzburg Museum, restauriert zu werden, erläutern die Salzburger Burgen & Schlösser, die sich um die Rückführung bemüht haben. Dann seien die beiden Heiligen irgendwie in die Residenzgalerie gekommen und dort, offenbar nach einer Verwechslung, als Stücke der Sammlung geblieben und mehrmals ausgestellt worden. Durch
kürzlich aufgetauchte Dokumente seien die Eigentumsverhältnisse zweifelsfrei geklärt worden. „Damit
war der Weg frei für die Rückkehr der beiden Figuren nach Werfen.“
Katharina und der Bischof sind seit 8. Juni auf der Burg Werfen. Vor ihrer Aufstellung auf dem Altar hatten sie mehrere Tage in Holzkisten zu verharren, um sich an das Klima in der Sigismundkapelle zu gewöhnen. Diese wurde nach Angaben der Burgen & Schlösser vor Kurzem restauriert: Der Gipsboden sei saniert
worden, eine Restauratorin habe die Kunstwerke gereinigt.