Den Poly-Schülern eine Chance geben
Zu „Trotz Lehrlingsmangel: Keine Lehrstelle für Poly-Schüler“(SN vom 9. 6. 2022): Ich war schon erstaunt, wie sich das frühere Bild (ob richtig oder falsch) über das Poly hartnäckig
hält. Ich möchte mit dem Beispiel unseres Sohnes das Bild versuchen zu ändern.
Unser Sohn besuchte die Technische Hauptschule und
wollte dann unbedingt in die HBLA. Nach kurzer Zeit stellte er fest, dass das nicht die richtige Schule ist – viel zu wenig Praxis. Also was tun? Eine Lehre? Aber als was? Also beschloss er, ein Jahr PTS zur Berufsorientierung
anzuhängen. Es war genial, er konnte aus verschiedenen Bereichen auswählen und nahm Metall. Er ging schnuppern und machte auch beim PTS-Wettbewerb mit. Seine Noten waren sehr gut wie auch in der Hauptschule – nur in der HBLA nicht. Er
bewarb sich bei einigen Firmen und wurde auch gleich, nachdem er bei einigen schnuppern durfte, von einer großen Firma
genommen. Er hat von vier Berufsschuljahren drei Jahre mit
Auszeichnung und ein Jahr mit gutem Erfolg abgeschlossen.
Die Lehrabschlussprüfung hat er ebenfalls mit Auszeichnung
geschafft, abends machte und macht er noch die Matura und wird auch in Kürze fertig.
Also, liebe Firmen, gebt den Schülern eine Chance, die Lehrer sind top und in den meisten Schülern stecken sicher super Mitarbeiter, man muss ihnen aber auch die Chance geben,
sich zu beweisen.
Brigitte Corbic, 5020 Salzburg