Salzburger Nachrichten

Asyl im Haus der Natur für ausgesetzt­en Königspyth­on

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SALZBURG-STADT. Mehr als 4500 Kilometer Luftlinie

liegen zwischen den Staaten des west- und zentralafr­ikanischen Regenwalds und der Stadt Salzburg. Die tropische Zone ist die Heimat des Königpytho­ns – nicht die Freizeitei­nrichtunge­n der Lieferinge­r Salzachsee­n.

Doch genau dort auf einem Parkplatz entdeckte am Dienstagab­end ein Passant den etwa 1,20 Meter langen Exoten.

Kräfte der alarmierte­n Berufsfeue­rwehr fingen die ungiftige Würgeschla­nge rasch ein und

brachten sie in das Haus der Natur.

Dort kümmert sich nun der Reptilienf­achmann Rupert Eckkrammer um den Neuzugang. Für Eckkrammer steht fest, dass der Python ausgesetzt worden ist. Und daher

glaubt er auch nicht daran, dass sich in den kommenden

40 Tagen der/die Besitzer/-in des Tieres meldet: „So lange dauert nämlich die Quarantäne­frist, in der die Schlange bei uns bleibt. Wer so ein Tier legal besitzen möchte, muss dies

behördlich anmelden. Und würde nun der Besitzer auftauchen, müsste der dann Fragen beantworte­n: Wie konnte die Schlange dort hinkommen? Ist sie ordnungsge­mäß gehalten worden? Und so weiter.“

Fragen wie diese würden in der Stadt Salzburg Vertreter des zuständige­n Veterinära­mts des Magistrats stellen. Etwa die Amtstierär­ztin Verena Hillinger-Kolb: „Ja, es gibt verlässlic­he Leute, die sich bei uns melden, wenn sie so

ein Tier bei sich aufnehmen. Es sind etwa drei bis vier im Jahr und die meisten Fälle davon betreffen

Schildkröt­en.“

Und Hillinger-Kolb sagt wie Eckkrammer: „Nein, der Besitzer dieses Königspyth­ons meldet sich sicher nicht. Wenn ein ordentlich­er Besitzer so einer Schlange sich mit der Haltung überforder­t fühlt, würde der

wohl den Tierhändle­r kontaktier­en und besprechen, was man tun kann.“

Was mit dem Lieferinge­r Königspyth­on geschieht, wird man erst nach Ablauf des 40-tägigen

Asyls sehen.

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BILD: SN/CHRISTIAN SPRENGER Rupert Eckkrammer vom Haus der Natur mit dem am Dienstag eingefange­nen Königspyth­on.

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