Neuer Anlauf für Verkauf von Maier-Hotel
Seit über zwei Jahren ist einer der bekanntesten Hotel- und Gastronomiebetriebe des Landes zu haben. Der Preis ist um zwei Drittel gesunken.
FILZMOOS. Die Annonce auf einem bekannten Internet-Marktplatz stieß im Jahr 2020 auf viel Beachtung. Haubenköchin Johanna Maier und Ehemann Dietmar hatten ihr Hotel in Filzmoos zum Verkauf angeboten. Vor allem der stattliche Ausrufungspreis von 8,5 Millionen Euro sorgte für Gesprächsstoff.
Mittlerweile wird die Immobilie im Zentrum des Pongauer Dorfs auf der Website eines Salzburger Immobilienbüros geführt, der Kaufpreis ist mit 2,9 Millionen Euro deutlich nach unten gegangen.
Dietmar Maier spricht von einem Missverständnis, die kolportierten 8,5 Millionen Euro seien
nie ernsthaft veranschlagt gewesen. „Die 2,9 Millionen sind als Grundlage realistisch.“Interessenten habe es bereits gegeben, aber meist mit dem Ansinnen,
Wohnungen zu errichten. „Das
kommt für uns nicht infrage, das Haus ist unser Lebenswerk und sollte als Hotel und Gastronomiebetrieb weitergeführt werden.“Auch einen Verkauf an eine internationale Kette wolle man nicht.
Zu einem Abschluss werde es nur kommen, wenn man sich mit dem Konzept des Nachfolgers
identifizieren könne. Dem Vernehmen
nach gibt es aktuell ernsthafte Verhandlungen mit einem Interessenten. Dietmar Maier möchte dazu nicht dezidiert
Stellung nehmen. Auch wenn es so wäre, würde er erst sprechen,
wenn alle Unterschriften geleistet seien.
Das an das Hotel in Filzmoos angeschlossene Gourmetrestaurant
zählte über viele Jahre zu den höchstdekorierten Speiselokalen Österreichs. Johanna Maier schaffte es in die erlesene Riege der Vier-Hauben-Köche.
Einen regulären Betrieb gibt es mittlerweile im Hotel und im Restaurant nicht mehr. „Wir machen noch Kochkurse, die Teilnehmer
können auf Wunsch auch bei uns übernachten. Für das Frühstück sorgen dann Johanna und ich allein“, sagt Dietmar Maier. Auch
private Abendessen im kleinen Rahmen könne man weiterhin
buchen. Personal beschäftigt das Ehepaar kaum noch. „Wir haben
noch ein Stubenmädchen, das seit 20 Jahren bei uns ist.“
Die äußerst angespannte Mitarbeitersituation im Tourismussektor sei vermutlich ein Mitgrund, warum es derzeit nicht einfach sei, ein Haus wie „Das Maier“zu veräußern.
In den Ruhestand treten zu können sei keine Triebfeder, sagt Dietmar Maier. „Wir haben immer gerne gearbeitet, und das ist immer noch so.“Der Arbeitsschwerpunkt seiner Ehefrau habe sich stark in Richtung Produktentwicklung verschoben.
Der Handelsriese Spar führt eine eigene Produktlinie unter dem Namen der Pongauer Köchin.
Hinzu komme der Onlineshop, der sich im deutschsprachigen Raum großer Beliebtheit erfreue.
Zeitdruck gebe es keinen, sagt Maier. „Wir haben das Glück, dass wir nicht in einer wirtschaftlichen Notlage und auf einen schnellen Verkauf angewiesen sind.“Schnell gehen könnte es offensichtlich trotzdem.
„An eine internationale Kette werden wir nicht verkaufen.“Dietmar Maier, Hotelier