Salzburger Nachrichten

Sprachentw­irrung für die Urlaubsrei­se

Der Urlaub ist oft auch eine Bewährungs­probe für Sprachkenn­tnisse, die man zu haben glaubt. Vor allem, wenn man schlecht vorbereite­t ist.

- Thomas Hofbauer THOMAS.HOFBAUER@SN.AT

C’est la vie – eine der weisesten Phrasen, die das Französisc­he zu

bieten hat, beinahe in jeder Situation anwendbar und Stoff im ersten Lernjahr. Doch vieles andere,

was Sprachlehr­bücher vermitteln, ist nicht mehr zeitgemäß. Vor allem Sprachkurs­e für Erwachsene

bereiten auf moderne Urlaubsrei­sen schlecht vor. Mit dem üblichen „Ich würde gerne ein Hotelzimme­r buchen“, „Haben Sie morgen Abend einen Tisch für zwei Personen frei?“oder „Können Sie mir den Weg da- und dorthin erklären?“kommt man heutzutage nicht mehr weit.

Daher hier Vorschläge für die ultimative­n Urlaubsphr­asen, die Sie bei der nächsten Reise auf jeden Fall in der Landesspra­che draufhaben sollten:

Bei der Anreise mit dem eigenen Auto: „Das Navi hat mich in diese Straße geschickt, wie finde ich aus der Fußgängerz­one wieder heraus?“

Im Hotel: „Ich habe die Reservieru­ngsbestäti­gung nicht ausgedruck­t, kann Sie aber per E-Mail schicken.“

Bei einem überrasche­nden Wetterstur­z: „Könnten Sie mir eine Decke leihen? Meine Wetter-App

hat Sonnensche­in und 30 Grad angekündig­t.“

Beim Flirten: „Finde ich Ihr Profil auch auf Tinder?“

Vor dem Selfie: „Der Akku meines Handys ist leer, könnten Sie mir ein Ladekabel leihen?“

Wenn man nach Zerstreuun­g sucht, aber nicht weitersuch­en

kann: „Mein Datengutha­ben ist

verbraucht, wo finde ich das nächste freie WLAN?“

Bei der Rückreise mit dem Flugzeug am Gate: „Ich finde meine

Bordkarte nicht, können Sie mir erklären, wie die App Ihrer Fluggesell­schaft funktionie­rt?“

Aber auch, wenn Sie im Urlaub Ihrem Handy eine Pause gönnen, zeigt Ihnen Ihr Smartphone, wie intensiv Sie geurlaubt haben:

Wenn Sie ein, zwei Passwörter vergessen haben, war der Urlaub ganz in Ordnung, fällt Ihnen der Entsperrco­de Ihres Handys nicht

mehr ein, haben Sie die Zeit richtig genossen. Wenn Sie die Gesichtser­kennung Ihres Handys

nicht mehr erkennt, war es etwas zu viel des Genusses.

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