Hoffen auf den Hexenkessel auf dem Heumarkt
Beachvolleyball: Siege für Österreichs Frauen und Männer beim Nations Cup in Wien.
WIEN. Was wird hier eigentlich gespielt? Das Turnierformat des neuen CEV Nations Cup auf dem Wiener Heumarkt warf beim Start noch Fragen auf – auch bei den Aktiven aus dem Gastgeberland Österreich.
In der Beachvolleyball-Arena soll die Stimmung in den nächsten Tagen aber wieder überkochen, und das nicht nur wegen der aktuellen Temperaturen.
Nachdem sich der neue Schauplatz mit seinen steil aufragenden Logentribünen bei der EM im Vorjahr bewährt hat, war bei der Neuauflage etwas anderes gefragt. Bei der umgestalteten und zentral vermarkteten weltweiten ProTour macht Veranstalter Hannes Jagerhofer nicht mit. WM und EM waren
bereits länger vergeben (Letztere steigt Mitte August im Rahmen der
European Games in München). Also
übernahm Wien die Team-Europameisterschaft. Je zwei Teams treten
hierbei pro „Ländermatch“für ihr Land an. Steht es danach 1:1, folgt ein einzelner Entscheidungssatz auf 15 gewonnene Punkte. Die Besetzung für diesen Golden Set können die Teams frei wählen.
Wie man das taktisch clever nützt, bekamen Österreichs Frauen zum Auftakt von Italien vorgeführt.
Während Lena Plesiutschnig und Katharina Schützenhöfer nach ihrem Match auf dem Platz blieben,
wechselte Italien sein ausgeruhtes zweites Team ein und siegte mit 15:13. „Wir hatten keine 15 Minuten
Vorbereitungszeit, und es war schwer, sich auf ein neues Team einzustellen“, klagte Schützenhöfer. Nicht einmal eine Toilettenpause sei während der Unterbrechung erlaubt gewesen.
Im zweiten Gruppenspiel am Mittwoch vermieden die ÖVVTeams den Golden Set. Schützenhöfer/Plesiutschnig sowie die Schwestern Ronja und Dorina Klinger behielten gegen Tschechien mit 2:0 die Oberhand und treffen nun diesen Donnerstag auf die Niederlande.
Den erhofften Hexenkessel bei dem Länderturnier gab es erstmals am Mittwochabend beim Sieg von Österreichs Männern gegen Tschechien. Martin Ermacora/Moritz Pristauz rissen die Fans mit ihrer
Aufholjagd beim 2:1 (-20, 14, 13) gegen Bercik/Dzavoronok von den Sitzen. Robin Seidl/Philipp Waller waren beim 2:0 (12, 12) gegen Sepka/Semerad souverän. Am Donnerstag spielen die Gastgeber gegen die Niederlande um den Gruppensieg, der den direkten SeimifinalAufstieg bringt.