Die Hitze zeigt sich in der Todesstatistik
Statistik Austria macht Folgen der hohen Temperaturen sichtbar. In der heißesten Juliwoche starben 275 Personen mehr als normal.
Schwitzen ist angesagt. Am Freitag wird es in vielen Teilen Österreichs Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius haben. Eine Hitze, die
für viele Menschen auch ein gesundheitliches Problem darstellt.
Wie sehr, das wird nun durch Daten der Statistik Austria deutlich. Sie zeigen, dass die Sterbefälle in Österreich durch die Hitzewelle im Juli deutlich zugenommen haben. Die Experten haben ermittelt, dass
nach der Omikron-Welle im April die Zahl der Sterbefälle tendenziell
gesunken ist, in der dritten Juliwoche nahmen die Todesfälle wieder zu. In diesen sieben Tagen verstarben in Österreich 1827 Menschen – um 275 mehr als in der Woche zuvor. Das sind auch „24 Prozent mehr als im Durchschnitt der gleichen Kalenderwoche des Vor-Corona-Zeitraums 2015 bis 2019“, sagt Statistik-Austria-Generaldirektor
Tobias Thomas. Die dritte Juliwoche war nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) von außergewöhnlich hohen Temperaturen geprägt.
Hohe Temperaturen sind nach Angaben der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) insbesondere in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit mit deutlichen Gesundheitsrisiken verbunden. Besonders belastend ist diese Wetterlage
für ältere Menschen, Kinder, Patientinnen und Patienten mit
Herz-Kreislauf- und psychischen Erkrankungen sowie Personen mit eingeschränkter Mobilität. Grund dafür ist, dass der Körper dann oft
mehr Wärme aufnimmt, als er wieder abgeben kann, dadurch kann es zu einem Hitzestau oder gar zu einem Hitzschlag kommen. Ausgelöst
wird er durch starkes Schwitzen, das zu Mineralstoff- und Flüssigkeitsverlust führen kann. Die
Folge können Kreislaufprobleme sein. Typische Symptome sind Schwindel, Benommenheit und
Übelkeit, ein hoher Puls sowie eine erhöhte Körpertemperatur. Wird der Körper dann nicht gekühlt, besteht die Gefahr eines Hitzschlags.
Der äußert sich in Kopfschmerzen, Muskelkrämpfen und Erbrechen.
Auch die AGES erhob die Zahl der Hitzetoten der vergangenen Jahre. Demnach gab es im Jahr 2016 keine Hitzetoten in Österreich, 2017
waren es 375, im Jahr 2018 dann 550, im Jahr 2019 lag die Zahl bei 198, im Jahr 2020 gab es keine.
Dass sich die Österreicherinnen und Österreicher auf höhere Temperaturen einstellen müssen, zei
gen die Daten der ZAMG: Demnach ist die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Von 1961 bis 1990 gab es in den österreichischen Landeshauptstädten pro Jahr zwischen drei und zwölf Hitzetage, die Höchstwerte lagen bei 20 Hitzetagen. Von 1991 bis 2020
gab es zwischen neun und 23 Hitzetage.
Um den Körper bei hohen Temperaturen zu entlasten, empfehlen die Experten, ausreichend zu trinken und auf schwere, fettige Speisen zu verzichten.
Außerdem soll luftige und leichte Kleidung getragen werden. Damit sich die Wohnungen nicht zu stark erwärmen, soll vor allem am Morgen gelüftet werden, sobald es draußen wärmer wird, müssen die Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen
werden. Wichtig ist auch, die Luft im Raum, etwa durch einen Ventilator, zu bewegen.
Wobei das Thema Hitze sich schon an diesem Wochenende erledigen dürfte. Laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wird es am Wochenende und die kommende Woche deutlich unbeständiger und auch kühler werden.
An Hitzetagen wird der Körper extrem belastet