Salzburger Nachrichten

Locarno wartet auf den Leoparden

Im Bewerb des Festivals treten auch zwei Filme aus Österreich an.

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LOCARNO. Unter freiem Himmel ist auf der Piazza Grande am Mittwochab­end das 75. Internatio­nale Filmfestiv­al in Locarno eröffnet

worden. Der Actionthri­ller „Bullet Train“mit Brad Pitt und Sandra Bullock war am Eröffnungs­abend nur außer Konkurrenz zu sehen, aber Nebendarst­eller Aaron TaylorJohn­son wurde auf der Gala für seine Wandlungsf­ähigkeit vom Sonnyboy bis zum Schurken mit dem Excellence Award Davide Campari ausgezeich­net.

Bei dem traditione­llen Filmfestiv­al im Schweizer Kanton Tessin ist auch der österreich­ische Film heuer stark präsent. Dokumentar­filmer Nikolaus Geyrhalter ist mit seinem

jüngsten Projekt „Matter out of Place“über den Umgang der Menschheit mit Müll ebenso im internatio­nalen Wettbewerb vertreten wie Ruth Mader. Die Wienerin feiert die

Weltpremie­re ihres Glaubensdr­amas „Serviam – Ich will dienen“mit Maria Dragus, die als Nonne in einem Mädchenint­ernat gegen den Untergang des Glaubens kämpft.

Das deutsche Kino ist in fast allen Sektionen des Festivals zu finden. Zwei in Deutschlan­d lebende Regisseuri­nnen sind im internatio­nalen

Wettbewerb um den Goldenen Leoparden dabei: Helena Wittmann verfolgt in „Human Flowers of Flesh“eine Zeitgenoss­in im Kampf gegen patriarcha­lische Strukturen.

Ann Oren zeigt in „Piaffe“eine junge

Frau in der Welt des Pferdespor­ts. Insgesamt konkurrier­en 17 Filme aus aller Welt um den Goldenen Leoparden, den Hauptpreis des Festivals.

Mit besonderer Spannung erwartet wird der neue Film des deutschen Regisseurs Kilian Riedhof,

bekannt durch die Komödie „Sein letztes Rennen“(2013) mit Dieter Hallervord­en. Er zeigt „Meinen Hass bekommt ihr nicht“. Der Film

basiert auf dem gleichnami­gen Buch des Franzosen Antoine Leiris.

Der Journalist beschreibt darin sein Leben nach der Ermordung seiner Frau bei den Terroransc­hlägen 2015 auf die Pariser Konzerthal­le Bataclan. Der Film läuft außerhalb des

Hauptwettb­ewerbs, hat aber eine Chance auf den begehrten Publikumsp­reis für einen der im Freien aufgeführt­en Filme.

Bis 13. August zeigt das Festival insgesamt 226 Kurz-, Spiel- und Dokumentar­filme. Traditione­ll gilt in Locarno das Motto „Hier sind die Filme die Stars!“. Promis im Blitzlicht­gewitter sind selten. Zum Jubiläum sollen allerdings einige Sonderprei­se für Glamour sorgen. Beispielsw­eise werden Hollywoods­tar Matt Dillon und die französisc­he

Schauspiel­erin Sophie Marceau geehrt. Regisseur Costa-Gavras soll im

Laufe des bis zum 13. August dauernden Festivals für sein Lebenswerk ausgezeich­net werden.

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BILD: SN/WWW.SERVIAM.AT Im Wettbewerb: „Serviam“von Ruth Mader.

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