Orbán ist in Europa isoliert und in Texas sehr willkommen
Bei einer der größten Konferenzen für Konservative weltweit tritt der ungarische Premier als Redner auf.
DALLAS. Als Einziger unter den europäischen Staats- und Regierungschefs unterstützte er Donald Trump
bei seiner Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2016. Als Einziger unter den EU-Spitzen kritisiert er wiederholt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Und allein ist Viktor Orbán in Europa auch mit seiner offenen Kritik an den Sanktionen gegen Russland. Der
ungarische Ministerpräsident hat sich mit seinen Positionen in Europa weitgehend isoliert.
In Texas aber wurde er herzlich empfangen. Konservative Aktivisten und Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump kamen am Donnerstag zu einer mehrtägigen Konferenz in Dallas zusammen. Das Treffen
wird bis Sonntag dauern. Trump
wird zum Abschluss am Samstagabend auftreten. Bereits am Mittwoch traf der ungarische Regierungschef den Ex-Präsidenten der USA. Dabei waren die beiden voll des Lobes füreinander. Orbán betonte
danach: Beide seien sich einig
mit Blick auf die Ukraine. Ein Frieden in der Ukraine sei notwendig, doch dafür braucht es „starke Führer“. Orbán fügte hinzu: „Daher ist es in unserem Interesse als Nachbarn
der Ukraine, dass die USA stark sind. Die Zusammenarbeit mit Trump war in der Vergangenheit
gut. Wir hoffen, dass sie auch in der Zukunft so sein wird. Ich wünsche
ihm viel Erfolg“, erklärte Orbán in einem Video auf seiner FacebookSeite. Die USA seien ein wichtiger Verbündeter Ungarns.
Voll des Lobes für sein Gegenüber war auch Ex-Präsident Trump: „Es war eine schöne Zeit mit Viktor Orbán“, berichtete er auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. „Wir besprachen viele interessante Themen. Nur wenige Menschen
wissen darüber Bescheid, was heute in der Welt passiert.“Man habe auch mit der ungarischen Delegation den Wahlsieg Orbáns im April
gefeiert.
Außerdem zur Konferenz erwartet wurden Trump-Gefährte Steve Bannon, die für rechte Verschwörungstheorien bekannte US-Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene und die frühere Gouverneurin von Alaska und ehemalige Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin. Die Veranstalter der „Conservative Political Action Conference“(CPAC) beschreiben das Treffen „als eine der größten und einflussreichsten Zusammenkünfte von Konservativen weltweit“. Trump ist dort in der Vergangenheit bereits
Hauptredner gewesen. Zuletzt wurde immer wieder spekuliert, der 76Jährige könnte noch vor den Kongresswahlen im Herbst seine erneute Kandidatur als Präsidentschaftskandidat verkünden.