Galerie wird zum „Technogarden“
Kunstpreisträgerin Gunda Gruber zeigt neue Arbeiten in der Galerie 5020.
SALZBURG. Als sie heuer den Großen Kunstpreis des Landes Salzburg erhielt, strich die Jury die „konstant entwickelte, eigenständige künstlerische Position“hervor, die in Gunda Grubers Arbeiten stets sichtbar werde. In ihrer aktuellen Ausstellung in der Galerie 5020 formt die Salzburger Künstlerin auch ein ewiges Motiv der Kunstgeschichte nach ihrem eigenen Maßstab um: Sie
nimmt die Pose des „Vitruvianischen Menschen“ein, mit dem seit der Antike die idealen menschlichen Proportionen dargestellt werden – stets in Gestalt eines Mannes. In einer Fotoserie
der Schau ist der „Vitruvianische Mensch“nicht nur weiblich. Wie sehr oft in Gunda Grubers Arbeiten wird ihr eigener Körper zugleich zur Projektionsfläche für Bilder und Schattenelemente.
Der Ausstellungstitel „Technogarden“beziehe sich zunächst auf die Gegensätze zwischen Natur und Technik, organischer
und künstlicher Materie, erläutert Nikolaus Kohlberger von der Galerie 5020. Überdimensional und zugleich leicht und fragil
wirken Skulpturen aus Kunststoffplatten, die im Raum positioniert sind. In vier Videoinstallationen sind auch musikalische
Assoziationen zum Titel sichtbar: Gruber arbeitet nicht nur mit gegensätzlichen Materialien und Medien, in ihren Videos spielen auch Wiederholungsschleifen
eine Rolle, wie sie im TechnoGenre stilprägend sind. Ebenfalls musikalisch geprägt ist das Begleitprogramm: Unter dem Namen Psyschwestern betreibt Gruber mit Kolleginnen ein Musikkollektiv, mit dem sie zwischen 16. und 20. 8. den PerformanceSalon der Galerie bespielt. Und in einer sommerlichen Parallelreihe legen an den Freitagabenden im
August im Hof der Galerie jeweils DJs auf.