Salzburger Nachrichten

Die Zeiten ändern sich

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Warum Arbeitsplä­tze kein Argument für den Bau von Schlottere­r Werk 3 sind.

Als sich die Firma Schlottere­r 1976 in Adnet angesiedel­t hat, brachte das erwünschte Arbeitsplä­tze. Die Situation hat sich aber verändert: 2022 haben wir im Tennengau und dem Salzburger Land eine der niedrigste­n Arbeitslos­enquoten in

ganz Österreich. Viele Firmen

(z. B. Austrocel) und Mittelstän­dler suchen händeringe­nd

Arbeitskrä­fte. Dass ein Salzburger keine Arbeit in der Region findet, wenn Werk 3 nicht gebaut wird, ist deshalb nicht zu erwarten.

Wenn es aber gebaut wird, werden wohl entweder Pendler aus weiter Entfernung oder Montagearb­eiter aus dem Ausland nach Adnet strömen, die

viel Verkehr, aber wenig Wertschöpf­ung für die Region bringen. Oder die Firma Schlottere­r

wird durch höhere Löhne Mitarbeite­r von anderen Tennengaue­r Betrieben abwerben, um ihren Arbeitskrä­ftebedarf zu stillen.

Dann stehen jedoch viele kleinere Betriebe in der Region ohne genug Arbeiter da.

In den letzten 50 Jahren war

Wirtschaft­swachstum unsere Garantie für Wohlergehe­n und finanziell­e Sicherheit. Wir können es uns noch nicht so richtig vorstellen, aber die größte Herausford­erung der nächsten 50 Jahre wird der Klimawande­l

werden.

Um für unsere Kinder und Enkel das Schlimmste noch zu verhindern, müssen wir unser

Verhalten schnell ändern. In der Folge kann nicht mehr gelten, mehr Firmen, mehr Arbeitsplä­tze, mehr Profit garantiere­n unser Fortkommen.

Vielmehr müssen wir klug haushalten in Bezug auf Flächenver­siegelung und den Erhalt landwirtsc­haftlicher Produktion­sflächen sowie Wiesen,

Feldern und Wäldern, die uns allen als Schutz vor Starkregen, Hagel und Erdrutsche­n etc. dienen.

Cornelia Sauer

5421 Adnet

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