Orbán verteufelt Liberalismus
Ungarns Premier gibt sich in den USA als „Freiheitskämpfer“.
DALLAS. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat
bei einem Auftritt in den USA zum Kampf gegen Liberalismus aufgerufen. „Wenn jemand Zweifel hat, ob progressive Liberale
und Kommunisten dasselbe sind, fragt einfach uns Ungarn (...). Sie sind das Gleiche. Also
müssen wir sie wieder besiegen“, sagte Orbán am Donnerstagabend in Dallas zum Auftakt einer Konferenz Rechtskonservativer. „Wir brauchen eine totale Verteidigung“, fügte er hinzu.
Der ungarische Präsident hielt in Texas die Eröffnungsrede der Conservative Political Action Conference. Seine Rede war gespickt mit Kriegsrhetorik – er redete
von einem Kulturkrieg und positionierte sich gegen Migration und liberale Werte.
Die CPAC ist ein regelmäßiges Treffen Rechtskonservativer, bei dem sich viele Anhänger des Ex-USPräsidenten Donald Trump, Verschwörungstheoretiker und die religiöse Rechte versammeln. Die widerlegte Behauptung, dass Trump die Präsidentenwahl 2020 gewonnen habe, gehört bei dem Treffen quasi zum guten Ton. Hauptredner ist am Samstagabend (Ortszeit) Trump selbst.
Orbán inszenierte sich auf der CPAC als Verbündeter und Vorbild.
Besonders viel Applaus bekam er etwa
bei Lobreden auf die „traditionelle Familie“. Ungarns Präsident
bezeichnete sich als „altmodischen Freiheitskämpfer“und behauptete, sein Land werde von „progressiven Liberalen“belagert.
„Ich bin der am längsten amtierende Premierminister in Europa. Der einzige migrationsfeindliche
politische Anführer auf unserem Kontinent, ein Vater von fünf Kindern und Großvater von fünf Enkeln“, sagte Orbán weiter. Er präsentierte sich als Leitfigur, von der die Rechten in den USA noch lernen
könnten. „Das Einzige, was wir Ungarn euch zeigen können, ist, wie
wir uns nach unseren eigenen Regeln wehren können.“