Salzburger Nachrichten

Ein Appell an das Miteinande­r

Die Innsbrucke­r Festwochen starteten unter dem Motto „Begegnunge­n“.

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INNSBRUCK. Die 46. Innsbrucke­r

Festwochen der Alten Musik sind auf Schloss Ambras mit einem eindringli­chen Appell der Festredner

für das Miteinande­r eröffnet worden. Die heurige Ausgabe steht unter dem Motto „Begegnunge­n“. Unter der Intendanz von Alessandro De Marchi sind 53 Veranstalt­ungen

geplant, zur Eröffnung war am Freitagabe­nd die Premiere der Oper „Silla“von Carl Heinrich Graun angekündig­t. Ein letztes Mal vor seinem Ausscheide­n aus der Politik eröffnete Landeshaup­tmann Günther

Platter (ÖVP) das Festival. Er betonte,

Innsbruck sei immer noch das „Zentrum der Alten Musik“. Im Besonderen ging Platter auf die aktuellen Krisen und deren Bewältigun­g ein: „Begegnunge­n“seien essenziell für den sozialen Frieden.

„Die Verrohung der Politik wirkt sich auf die Gesellscha­ft aus“, stellte er fest. Man müsse sich die Fragen stellen: „Wie geht die Politik mit der Bevölkerun­g um? Aber wie gehen auch Teile der Bevölkerun­g mit der Politik um?“

Ebenfalls das letzte Mal in politische­r Funktion bei der Eröffnung

dabei war Kulturland­esrätin Beate

Palfrader (ÖVP). Auch sie appelliert­e, im Umgang miteinande­r „achtsam zu sein. Niemand sitzt am Hochsitz der Moral“.

Vor Palfraders Begrüßung hatte ein Ensemble mit Stücken von Giovanni Giacomo Gastoldi und Orazio

Vecchi musikalisc­h auf die Festwochen Alter Musik eingestimm­t.

Einen Ausblick auf das Programm gab zwischen den Reden auch ein Ensemble der Barockoper:Jung. Mit Szenen aus der Oper „L’amazzone corsara“führten die Musikerinn­en und Musiker in eine

vergangene Zeit. Intendant De Marchi, der die Leitung 2023 an Ottavio Dantone und Eva-Maria Sens übergeben wird, spielte mit Chiara Cattani ebenfalls ein Duett für Cembalo von Carl Heinrich Graun.

Eva-Maria Sens bat die anwesende Prominenz in ihrer Dankesrede, „dass dies nicht das einzige Mal ist, dass Sie eine Veranstalt­ung der Festwochen besuchen“. Kultur

müsse auch „konsumiert“werden. Dem schloss sich auch Innsbrucks Bürgermeis­ter Georg Willi (Grüne) an. Es sei „unbedingt notwendig“,

dass man für Kunst und Kultur Geld ausgebe.

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53 Veranstalt­ungen (im Bild: „A quattro violini“) bieten die Festwochen.

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