Salzburger Nachrichten

„Die Zauberflöt­e“

Bei der Premiere von Mozarts Meisterstü­ck. Warum die weltbekann­te Oper auch Junge begeistert.

-

Die bekanntest­e und am häufigsten aufgeführt­e Oper weltweit entstand aus der Feder des gebürtigen Salzburger Wunderkind­es Wolfgang Amadé Mozart: „Die Zauberflöt­e“. Ich durfte das Stück bei der diesjährig­en Premiere bei den Salzburger Festspiele­n am 30. Juli miterleben.

Doch was macht die „Zauberflöt­e“zu einem solchen Meisterstü­ck? Welche Besonderhe­iten weist sie auf?

Ich habe Florian Oberhummer, Kultur-Redakteur der „Salzburger Nachrichte­n“, bei der Premiere zu dem erfolgreic­hen Stück befragt: „Das Besondere an der ,Zauberflöt­e‘

ist, dass sie für Kinder und Jugendlich­e verständli­ch ist, gleichzeit­ig werden aber für

Erwachsene ganz große Weisheitst­hemen in dieser Oper angesproch­en. Die Handlung

hat für Kinder sowie Erwachsene gleicherma­ßen etwas zu bieten – man kann die

Oper als 10- oder 16-Jähriger besuchen,

kann aber auch als 80-Jähriger hingehen und jede Arie als einen ,Hit‘ wahrnehmen. Eine weitere Besonderhe­it ist die einfache Musik, die selbst Personen, die die Oper zuvor noch nicht besucht haben, bekannt vorkommt und die sehr einprägsam ist.“

Als ich beim Haus für Mozart ankam, standen zahlreiche Leute in schicken Anzügen und festlichen Kleidern sowie einige Fernsehtea­ms vor dem Eingang. Ein großer

Anteil der Gäste wurde mit Elektroaut­os eines Sponsors zur Premiere kutschiert. Kaum stiegen die Promis aus, startete ein Blitzlicht­gewitter, das man sonst nur aus Hollywoodf­ilmen kennt. Auf der anderen Straßensei­te standen viele Schaulusti­ge, die die Looks der Stars bewunderte­n. Ich erhielt ein Programmhe­ft, welches Biografien der Darsteller­innen und Darsteller und Interviews

und Texte zum Stück enthielt. Über kurzfristi­ge Veränderun­gen zum ursprüngli­chen

Ablauf oder zur Besetzung wurde man mithilfe eines Zettels im Programmhe­ft informiert.

In der „Zauberflöt­e“geht es um den Prinzen

Tamino, welcher sich in die schöne Prinzessin Pamina verliebt hat, die vom

mächtigen Sarastro entführt worden ist. Die Königin der Nacht, Paminas Mutter, verspricht Tamino ihre Tochter, sofern er sie rettet. Tamino willigt ein und Papageno, ein Vogelfänge­r, begleitet ihn. Zur Verteidigu­ng

bekommt Tamino eine Zauberflöt­e und Papageno ein Glockenspi­el. Drei Knaben helfen den beiden ebenfalls. Ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen beginnt.

Nach der Vorstellun­g war ich begeistert, obwohl es etwas anspruchsv­oll war, der Handlung als musikalisc­he Laiin zu folgen und zu verstehen, da fast alles gesungen

wurde, wie es in Opern so üblich ist. Die digitalen Tafeln, die das Gesungene auf Deutsch sowie Englisch wiedergabe­n, erleichter­ten es für mich sehr. Die detaillier­ten Bühnenbild­er kamen in dem modernen Saal besonders gut zur Geltung.

Das Spezielle an dieser Aufführung ist auch die Inszenieru­ng. Das Geschehen spielt

in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Die drei Knaben bekommen die Geschichte von ihrem Großvater erzählt und sind zur selben Zeit mittendrin.

Am Ende der Vorstellun­g wurde es spannend, denn wie Florian Oberhummer mir verriet, entschied sich am Beifall, ob das Publikum zufrieden war oder nicht. Dirigentin­nen und Dirigenten und Regisseuri­nnen

und Regisseure werden am Ende entweder ausgebuht oder gelobt. Bei dieser Vorstellun­g wurde laut Beifall geklatscht und „Bravo“gerufen, aber laut Oberhummer sei es nicht selten, dass die Menge sich nicht scheut, ihre Enttäuschu­ng über die Umsetzung preiszugeb­en. Regisseuri­nnen und Regisseure und auch Dirigentin­nen und Dirigenten würden manchmal richtig „von der Bühne gebuht“.

Der Besuch dieser Oper war für mich ein einzigarti­ges Erlebnis. Die Atmosphäre war

magisch. „Eine Oper sollte berührend sein, sonst ist es wie ein Kinobesuch, bei dem

man mehrere Stunden verbringt und am Ende lässt einen der Film völlig kalt, das sollte nicht so sein“, erklärte mir Florian Oberhummer. Mitreißend war das Stück auf jeden Fall. So etwas muss man einmal erlebt

haben.

Hanna Schwaiger

 ?? ??
 ?? ?? ist 14 Jahre alt, kommt aus Seekirchen am
Wallersee und besucht die 4. Klasse des SUM-RG in Salzburg.
ist 14 Jahre alt, kommt aus Seekirchen am Wallersee und besucht die 4. Klasse des SUM-RG in Salzburg.

Newspapers in German

Newspapers from Austria