Salzburger Nachrichten

Zeitungsmä­dchen reisen durch die Zeit

- Hilde Mayer

Zeitungen austragen, um das Taschengel­d aufzubesse­rn – was nach einem entspannte­n Nebenjob klingt, wird für vier „Paper Girls“in der gleichnami­gen Amazon-Original-Serie zu einem rasanten

Abenteuer. Wir schreiben das Jahr 1988. Es ist Höllentag, der Morgen nach Halloween. Die schaurige Atmosphäre der gestrigen Nacht klingt

noch nach, als die Zeitungsmä­dchen durch eine

Reihe seltsamer Zufälle ins Jahr 2019 katapultie­rt

werden. Es ist der Beginn einer wilde Reise durch

Raum und Zeit, auf der die

Mädchen immer wieder auf ältere Versionen ihrer selbst treffen und dabei in einen Krieg verwickelt

werden, bei dem auch am

Ende der Serie schwer zu durchschau­en ist, wer hier gut und wer böse ist.

Die Serie, die thematisch an „Stranger Things“erinnern mag, basiert auf der gleichnami­gen Graphic-Novel-Reihe von Brian K. Vaughan und Cliff Chiang. Zwar sind auch die Paper Girls Teenager, die im 80s-Style in schaurigen Szenarien gefangen sind, die Geschichte ist mit ihren zahlreiche­n

Wendungen aber durchaus fesselnd und mehr als eine Kopie des Streamingh­its. Der diverse Cast schafft zudem einen Rahmen, in dem Themen

wie mentale Gesundheit und Rassismuse­rfahrungen dargestell­t werden, ohne dabei zu zentralen Charaktere­igenschaft­en stilisiert zu werden. Für die Pilotstaff­el gab es prominente Unterstütz­ung: Brad Pitt agierte als Koproduzen­t der Serie. Ob es eine Fortsetzun­g geben wird, ist derzeit

noch offen. Zu hoffen wäre es allemal, entlässt die erste Staffel die Zusehenden doch in eine ungewisse Zukunft der Paper Girls.

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