37 Tore: Bullen treffen gegen Hartberg fast nach Belieben
Nach der Niederlage gegen Sturm Graz wartet am Samstag mit Hartberg ein Gegner, der gegen Red Bull Salzburg in bisher zehn Duellen in der Bundesliga nur ein Mal ein Remis holen konnte.
Wie schon vor einer Woche bei Sturm Graz gastiert Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg am Samstag erneut in der Steiermark beim Außenseiter in Hartberg. Wie vor einer Woche beginnt das Spiel erst um 19.30 Uhr. Das Ergebnis soll aus Salzburger Sicht aber anders aussehen als vor sieben
Tagen. Nach der Niederlage bei Sturm muss der Titelfavorit eine Reaktion zeigen, um einen weiteren Rückschlag zu vermeiden. Zwei Ligaspiele in Folge ohne Bullen-Sieg, das gab es in den vergangenen Jahren höchst selten.
In den Trainingseinheiten der vergangenen Woche war bei den Red-Bull-Profis schon zu erkennen, dass ein gewisser Ruck durch das Team gegangen ist. Die Worte von Trainer Matthias Jaissle nach der ersten Saisonpleite scheinen ihre
Wirkung nicht verfehlt zu haben. „Hoffentlich war es ein Weckruf. Da
können wir uns über taktische oder spielerische Dinge noch so den
Kopf zerbrechen, wenn wir die Grundtugenden nicht auf den Platz
bringen, dann wird es gegen so einen Topgegner in der Liga schwer“, hat Jaissle nach dem 1:2 betont. Viele Meisterkicker agierten in Graz zu lasch, zu zahm. Am Samstag in Hartberg sollten die Bullen wieder
ihr anderes Gesicht zeigen. Es spricht auch sehr viel dafür, dass die
Jaissle-Truppe als Gewinner vom Platz geht. Von den bisherigen zehn Ligaspielen gegen die Steirer hat der Serienmeister nämlich neun, bei einem Remis, gewonnen. Und dabei
37 Treffer erzielt. Diese Anzahl an Toren bedeutet Ligarekord.
Dazu wird Jaissle auch die richtigen Worte gefunden haben, um seine Bullen wieder aufzuwecken. „Keine Frage, das Spiel bei Sturm
lief sicher nicht so, wie wir uns das erhofft hatten. Aber wir haben die Partie analysiert, die Fehler klar angesprochen und werden die richtigen Lehren daraus ziehen. Die Jungs
haben unter der Woche richtig gut gearbeitet“, betonte Jaissle. „Ich habe immer gesagt, dass die Titelverteidigung kein Selbstläufer wird,
weil sich andere Teams eben auch
sehr gut entwickeln. Wir verfallen nach einer Niederlage aber sicher nicht in Panik oder werden aktionistisch, sondern arbeiten wie gewohnt weiter.“
Die Hartberger hoffen nach der schwachen Vorstellung beim 1:2 bei der WSG Tirol in Runde zwei auf eine Leistungssteigerung. „Wir haben gedacht, dass wir schon weiter sind. Die Tiroler haben uns die Grenzen aufgezeigt“, sagte Trainer
Klaus Schmidt. Die Partie gegen Salzburg sei jedenfalls ein „Bonusspiel“für den Verein, die Hoffnung auf eine Überraschung gebe es aber
auch vor einem Spiel gegen den Titelfavoriten aus Salzburg. „Als Hartberg brauchst du eine Portion Glück, um gewisse Phasen zu überstehen, einen guten Spielverlauf, eine gute eigene Leistung und vielleicht ein bisschen Ungeduld der Bullen“, sagte Schmidt und scherzte: „Wenn wir alle brav unser Frühstück aufessen, haben wir vielleicht eine Chance.“Beim letzten Duell im Dezember 2021 waren die Hartberger in Salzburg knapp an einer Sensation dran, die Jaissle-Elf gewann erst durch späte Tore 2:1. Dieses Ergebnis sollte Warnung genug sein.