MotoGP erwacht aus dem Sommerschlaf
Es fühlt sich fast so wie ein neuer Saisonstart an, wenn die MotoGP nach einer mehr als einmonatigen Sommerpause an diesem Wochenende in Silverstone auf die Rennstrecke zurückkehrt. Der weltbekannte Kurs, auf dem in diesem Jahr bereits die Formel 1 gastierte, ist mit einer Länge von knapp sechs Kilometern die längste Strecke
im MotoGP-Kalender. Die Rundenzeiten der MotoGP-Piloten
im Qualifying am Samstag werden die Zwei-Minuten-Marke nur knapp unterbieten.
Zum engsten Favoritenkreis in Großbritannien zählt – wie bei
jedem Rennen in der Königsklasse des Motorradsports – Fabio Quartararo. Der amtierende
Weltmeister konnte im Vorjahr das Rennen in Silverstone für sich entscheiden, heuer geht der
Yamaha-Pilot aber mit einem Handicap in das zwölfte Saisonrennen: Nach einer Kollision mit
Aleix Espargaró in Assen muss Quartararo beim Rennen am
Sonntag (14 Uhr/live ServusTV) einen sogenannten Long Lap
Penalty absolvieren. Dabei muss der 23-jährige Franzose in einer Runde einen Umweg fahren, der
ihn rund drei Sekunden kostet. „Das wird ihn ungemein quälen“, erklärt ServusTV-Experte Gustl Auinger.
Dass Quartararo trotz der Strafe immer noch einer der Siegkandidaten in der MotoGP
ist, spricht aber auch dafür, dass der Rennserie nach dem Karriereende von Legende Valentino Rossi und der verletzungsbedingten Absenz von Serienweltmeister Marc Márquez die Stars ausgehen. So fand der Alkounfall
von Vizeweltmeister und WMKandidat Francesco Bagnaia
während der Sommerpause auf
Ibiza in der internationalen Sportberichterstattung fast keine Beachtung. Ebenso unter dem Radar läuft die Tatsache, dass mit Joan Mir der
Weltmeister von 2020 nach dem Suzuki-Ausstieg mit Jahresende offiziell noch ohne Team und Vertrag für kommende Saison dasteht. Spekuliert wird, dass der Spanier zu Honda wechselt.
Vor dem Grand Prix von Großbritannien gab mit Yamaha-Pilot Andrea Dovizioso ein dreimaliger Vizeweltmeister bekannt, dass er nach dem Heimrennen in Misano
Anfang September seine Karriere vorzeitig beendet. „Wenn du als Rennfahrer auf der Strecke nicht mehr vorn mitfährst, dann beginnen deine Gedanken zu kreisen. Das ist der Moment, in dem dir klar
wird, dass es an der Zeit ist. Genau deshalb hab ich diese Entscheidung
getroffen“, erklärte der 36-jährige Italiener.
Noch unklar ist, wer 2023 die beiden vakanten Plätze beim Tech-3Team von KTM bekommt. Die Rückkehr Pol Espargarós könnte beim Heimrennen in Spielberg in zwei
Wochen offiziell gemacht werden.