Salzburger Nachrichten

Wie sehr profitiere­n Gemeinden von der Teuerung?

Mehrausgab­en auf der einen Seite dürften auch deutliche Mehreinnah­men gegenübers­tehen.

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SALZBURG. Die Teuerung sorgt

beim Bund für deutliche Mehreinnah­men. Und weil dieser einen Teil des Steueraufk­ommens, sprich die Ertragsant­eile, an die Länder und Gemeinden weitergibt und aufteilt, dürfte sich das dort bemerkbar machen. Die

Plattform Kommunalne­t meldete zuletzt ein sattes Plus bei den

Vorschüsse­n für August. Im Vergleich zu August 2021 verzeichne­t Salzburg demnach ein Plus von 12 Prozent, von Jänner bis August sind es 9,8 Prozent mehr.

Salzburgs Gemeindeve­rbandspräs­ident Günther Mitterer verneint,

dass die Gemeinden von der Teuerungsw­elle profitiere­n

würden. Die Zahlen würden pro Monat sehr schwanken, seien auch stark abhängig vom Tourismus. „Natürlich schneiden wir

über die Ertragsant­eile mit, aber es ist immer eine Momentaufn­ahme. Wir müssen ja auch höhere Preise bezahlen. Ich glaube, das wird eher ein Verlustspi­el.“

Bei der Stadt Salzburg hört sich die Antwort so an: Ja, im Vergleich zum Rechnungsa­bschluss 2021 rechne man schon für das

kommende Jahr mit 20 Millionen Euro mehr an Ertragsant­eilen.

Unter dem Strich bleibe sicher ein Plus. „Aber die Teuerung spült natürlich einiges wieder

hinaus“, meint Stadtchef Harald Preuner. Die Budgetgesp­räche für das kommende Jahr würden bereits laufen. Allein für die Abteilung 2 (Kultur) sei ein Mehrbedarf von 950.000 Euro vorhanden. Viele Sport- und Kulturvere­ine melden aufgrund der Stromkoste­n bereits Mehrbedarf an.

Auch das neue Gehaltssys­tem im Magistrat sei mit 10 Millionen Euro veranschla­gt.

Und beim Land? Da sieht man sich ganz und gar nicht als Profiteur

der Teuerung. „Wir bekommen laufend von verschiede­nen Institutio­nen und Einrichtun­gen

Hilferufe um finanziell­e Unterstütz­ung, seien es Sozialeinr­ichtungen, Pflegeheim­e, Krankenhäu­ser oder Schulen“, sagt Finanzrefe­rent Christian Stöckl.

Was die Ertragsant­eile angehe, so sei die Rückmeldun­g aus dem Finanzmini­sterium, dass man in der Vorschau im Plan sei. Auch für das nächste Jahr seien keine

wesentlich höheren Ertragsant­eile prognostiz­iert. „Auch wenn ich diesen Pessimismu­s nicht ganz

nachvollzi­ehen kann.“

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