Salzburger Nachrichten

Zahlreiche Fußtritte gegen Kopf des Opfers: Burschen vor Gericht

- ANDREAS WIDMAYER

SALZBURG. Die beiden Burschen

wurden schon mehrfach wegen Gewalttate­n gerichtlic­h verurteilt und saßen auch schon im Gefängnis. Am Freitag mussten sie erneut am Landesgeri­cht auf der Anklageban­k Platz nehmen – ein 17-jähriger Afghane und ein 18-jähriger Syrer, der eine kam als unbegleite­ter minderjähr­iger Flüchtling, der andere hat bereits Asylstatus zuerkannt bekommen.

Die Anklage von Staatsanwä­ltin Karin Sperling wiegt schwer: Zum Ersten soll das vor der Verhaftung in der Stadt Salzburg lebende Duo am 22. Februar einen jungen Mann wegen dessen angebliche­r Drogenschu­lden beim erstangekl­agten 17-Jährigen brutal verprügelt haben. Demnach schlugen sie ihn zuerst mit Faustschlä­gen

nieder, ehe sie dem auf

dem Boden liegenden Opfer noch zahlreiche Fußtritte gegen Kopf

und Rücken versetzten. Für Staatsanwä­ltin Sperling sei die

Tat klar als absichtlic­he schwere Körperverl­etzung zu werten. Der

junge Mann (Opferanwal­t: Marco Gugg/Kanzlei Jelinek) erlitt einen operativ zu versorgend­en Nasenbeinb­ruch und viele Hämatome.

Zum Zweiten sollen die zwei Angeklagte­n Suchtgift – vor allem Marihuana, aber auch Kokain – an diverse Abnehmer verkauft und auch selbst konsumiert haben. Dem erstangekl­agten Afghanen wird zudem angelastet,

bereits am 20. Februar mit einem

unbekannte­n Komplizen einen ihm bekannten Taxifahrer mit Fäusten niedergesc­hlagen und dem Mann die Geldbörse mit 400 Euro geraubt zu haben. Laut Anklage hatte sich der Afghane mit dem Taxler bei diesem daheim

getroffen, um angeblich dessen Fahrrad zu kaufen.

Der Afghane und der Syrer, verteidigt von Rechtsanwa­lt Bernhard Kettl bzw. Rechtsanwa­lt Maximilian Pira, zeigten sich zum Drogenkons­um geständig. Während aber der Erstangekl­agte den ihm angelastet­en Raub zulasten des Taxlers nicht

verübt haben will, so beteuerte der Zweitangek­lagte, er sei seinerseit­s bei der brutalen Attacke auf den jungen Mann nicht dabei

gewesen. Thomas Tovilo-Moik, der Vorsitzend­e Richter, vertagte zur weiteren Beweisaufn­ahme.

Auch Drogen sind laut Staatsanwä­ltin im Spiel

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