Zwölf Meter hohe Graffiti-Wand soll Hotel in Maxglan schmücken
SALZBURG-STADT. Dominic Ivan
nimmt eine Farbdose und sprüht schwarze Farbe auf die Mauer entlang des Hotelparkplatzes.
Ivan ist Teil einer Gruppe von Graffiti-Künstlern, die in den
kommenden Monaten ein Hotel in Salzburg umgestalten dürfen. Das Snooze im Stadtteil Maxglan
wird zum Boutique-Art-Hotel. Betreiber ist seit Anfang Juli Udo Chistee von der Amedia-Gruppe.
Er möchte aus dem Snooze ein „richtiges Kunsthotel vom Eingang bis unter das Dach“machen und dafür rund 1,6 Millionen Euro investieren.
Mit dem Besprühen von zwei Mauern auf dem Parkplatz des Hotels hat in den vergangenen Tagen die Umgestaltung offiziell
begonnen. Das viel größere Kunstwerk entsteht jedoch ab Oktober an der zwölf Meter hohen Hausfassade des Hotels. Dominic Ivan wird dort mit weiteren Graffiti-Künstlern aus Salzburg aus einer bisher orange gestrichenen Wand ein 50 Quadratmeter großes Kunstwerk machen. Das Motiv stehe noch nicht
vollends fest. „Auf jeden Fall werden aber die Salzburger Festung
und Mozart ein Teil des Bildes sein“, sagt der Graffiti-Künstler.
Eine klassische Salzburg-Ansicht, wie man sie kenne, solle es jedoch nicht werden.
Die Graffiti-Sprayer arbeiten unter der künstlerischen Leitung von Günter Edlinger. Der Salzburger gibt bei der Gestaltung des neuen Kunsthotels den Ton an. „Wir wollen etwas schaffen, das es sonst nur in Amerika gibt. Ich
will, dass Gäste etwa aus San Francisco nach einem Besuch im
Hotel von Salzburg überrascht sind“, sagt Edlinger. Vor dem Hotel plant der Künstler, eine zehn
Meter hohe Skulptur in Form eines Nagels zu errichten. Auf dem Nagelkopf soll Mozart mit einer Geige in den Händen thronen. Edlinger möchte zudem künftig
vier Mal im Jahr eine Vernissage im Hotel veranstalten. Ein älterer Gebäudeteil des Hotels müsse in den kommenden Monaten komplett renoviert werden. Im neueren Anbau des Hotels – auf dem das Graffiti-Kunstwerk entstehen soll – müssten nur kleinere Umbauarbeiten wie die Verlegung neuer Böden vorgenommen
werden. Im Frühjahr soll das neue Hotel mit 60 Zimmern und vier Suiten eröffnen. Benannt wird es nach dem Mann, der für dessen künstlerische Umgestaltung verantwortlich ist: Ein Gebäudeteil wird ab dem kommenden Jahr den Namen „Günter“
tragen, auf dem anderen wird der Schriftzug „Das Edlinger“prangen.
Dominic Ivan möchte mit seinen Kollegen Niko Gaber, Kevin Mayer und Elio Lährm einen Verein für Graffiti-Künstler schaffen.
Ziel sei es, die Szene in Salzburg zu vernetzen. Ivan: „Wir wollen frischen Wind in die urbane Kunstszene bringen und damit neue Möglichkeiten, kreative Talente zu fördern.“