Salzburger Nachrichten

Gewitterze­lle sorgte erneut für Einsätze

Im Untersulzb­achtal schnitt am Freitagabe­nd eine Mure den Weg zu einer Alm ab. Im Gasteiner Tal trat die Ache über die Ufer.

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SALZBURG. Nach der großen Hitze zog eine Gewitterze­lle am Freitag über Salzburg und führte im Pinzgau und Pongau zu etlichen

Vermurunge­n und Hochwasser­einsätzen.

In Wald im Pinzgau trat laut Landesalar­m- und Warnzentra­le

gegen 17 Uhr der Breuergrab­en über die Ufer, er habe jede Menge Geschiebe und Material mit sich gebracht. Der Graben ist seit August 2021 als tickende Zeitbombe

bekannt. Vor einem Jahr war der Bahnhof der Pinzgauer Lokalbahn komplett verwüstet worden. Am Freitagabe­nd sammelten sich 3000 Kubikmeter Geröll

und Schwemmhol­z im Graben. Doch gröbere Schäden gab es

nicht. Ortschef Michael Obermoser besichtigt­e den Kegel noch am Freitagabe­nd gemeinsam mit der Wildbach- und Lawinenver­bauung. Am Samstag beginne man mit den Ausbaggeru­ngsarbeite­n. Der für den Katastroph­enschutzfo­nds zuständige Landesrat Josef

Schwaiger sagte am Abend, das Provisoriu­m, das im Vorjahr im Breuergrab­en errichtet worden sei, habe standgehal­ten.

Im Gasteiner Tal führten Gewitter und Starkregen zu zwei Murenabgän­gen entlang der Landesstra­ße und im Bereich des Bernkogelg­rabens. Im letzteren Fall verlegte die Mure das Flussbett der Gasteiner Ache, die infolge dessen über die Ufer trat. Die nahe gelegene Kläranlage sei aber nicht beschädigt worden, sagt Feuerwehrk­ommandant Matthias Egger. Schutzmaßn­ahmen hätten dort Schlimmere­s verhindert.

Auch in Neukirchen kam es zu Vermurunge­n. Im Untersulzb­achtal im Bereich der

Stockeralm schnitt eine Mure den Weg zur Alm ab. Drei Personen waren dort seit dem

Abend eingeschlo­ssen. „Hier ist Katastroph­enalarm, alles ist überschwem­mt“, sagt die Pächterin Michaela Papenroth den SN am Freitagabe­nd. Zusammen mit einer Kollegin und einem Übernachtu­ngsgast werde sie über Nacht in der Hütte ausharren, bis der

Weg wieder passierbar sei. „Uns geht es gut, aber die Alm

wird heuer sicher nicht mehr aufsperren. Alles ist zerstört.“

Drei Personen in einer Alm eingeschlo­ssen

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BILDER: SN/BLITZLICHT BRUNNER Das Unwetter hat Wald im Pinzgau erneut schwer getroffen. Die Einsatzkrä­fte begannen sofort mit den Aufräumarb­eiten.

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