Israel und Palästinenser einigen sich auf Waffenruhe
Israel und militante Palästinenser haben sich ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge
nach dreitägigen schweren Kämpfen im Gazastreifen auf eine Waffenruhe geeinigt. Diese sollte am Sonntag ab 22.30 Uhr in Kraft treten, wie die
militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad verkündete.
Auch Israel bestätigte die Einigung. Ob die Vereinbarung halten würde,
war unsicher. Dies gilt besonders, nachdem am Sonntag auch die Tötung eines Hamas-Mitglieds durch die israelische Armee bekannt wurde. Am Abend war eine ägyptische Delegation in Gaza eingetroffen, um über Details der Waffenruhe zu verhandeln. Der Konflikt zwischen der israelischen Armee und Islamisten im Gazastreifen hatte sich im Verlauf des Wochenendes zugespitzt.
Im Rahmen der Militäraktion „Morgengrauen“tötete die israelische Armee am Freitag den südlichen Kommandanten des Islamischen Dschihads, Khaled Mansour,
wie das Militär am Sonntag mitteilte.
Es sei ein Präventivschlag gewesen: Wie schon zuvor bei der gezielten Tötung von Militärchef Taisir alDschabari lautete die Begründung Israels, dass die Dschihad-Kämpfer
konkrete Angriffe auf Israel vorbereitet hätten.
Seit Beginn der Operation am Freitag wurden nach Armeeangaben
mehr als 500 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert, auch auf Jerusalem. Am Sonntag heulten in zahlreichen Städten die Warnsirenen. Fast alle der Geschosse, die israelische
Wohngebiete bedrohten, konnten aber von der Raketenabwehr Iron Dome abgefangen werden.
Die israelische Armee griff in der Nacht zum Sonntag mehrere Ziele im Gazastreifen an. Seit Beginn der Angriffe am Freitag starben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 31 Palästinenser. Mindestens 265 seien verletzt worden.
Am Montag soll sich der UN-Sicherheitsrat mit der Eskalation im Nahen Osten beschäftigen.