Bullen fehlt noch die Leichtigkeit
Red Bull Salzburg siegte dank seiner beiden Südamerikaner und zeigte wieder Leidenschaft.
SALZBURG. Leicht, locker, mit Spielfreude wie schon oft gegen Hartberg konnte Fußballmeister Salzburg am Samstag den 2:0-Sieg gegen den Außenseiter aus Hartberg nicht bejubeln. Die Bullen mussten schon kämpfen und Leidenschaft zeigen, um im elften Ligaspiel gegen Hartberg den zehnten Sieg bei einem Remis zu fixieren.
Als dem Brasilianer im Dress der Salzburger, Fernando, in der 50. Minute der längst fällige Führungstreffer gelang, da wird auch bei Salzburg-Trainer Matthias Jaissle vor dem TV in Salzburg die Erleichterung groß gewesen sein. Jaissle hatte wegen einer Mandelentzündung die Fahrt in die Steiermark auf ärztlichen Rat nicht absolvieren können. Bis zum Führungstreffer gaben die Bullen zwar den Ton an, vergaben aber die besten Möglichkeiten. Hartberg war zwar nicht in der Lage, die Bullen wirklich zu gefährden, aber der Spielstand wird nicht dazu angetan gewesen sein, Jaissles gesundheitlichen Zustand zu verbessern. Nicolas Seiwald und Co. fehlte nach der Niederlage gegen Sturm Graz in vielen Phasen die Leichtigkeit in den Aktionen in der Offensive. So als schien allen bewusst, dass bei einer erneuten Niederlage eine unruhige Woche warten könnte. Der Meister trat in Hartberg solide auf und fuhr den Pflichtsieg ein, ohne zu glänzen.
Salzburgs Südamerikaner machten dann aber alles klar. Nach Fernando traf auch noch der Argentinier Nicolás Capaldo. Am 2:0 waren mit Seiwald, Luka Sučić, der hinter den Spitzen mit vielen Ideen imponierte und sehenswerte Pässe schlug, und Linksverteidiger Maximilian Wöber auch die drei besten Salzburger beteiligt.
Dass auch ein Sieg in Hartberg beim Serienmeister viel Zufriedenheit auslösen kann, das bestätigte Sportdirektor Christoph Freund. „Es war ganz wichtig nach der Niederlage bei Sturm vor einer Woche, wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern.
Wir sind es eben nicht gewohnt, so früh in der Saison, schon in der zweiten Runde, eine Niederlage einzustecken. Deswegen war es gut, dass wir wieder zurück auf die Erfolgsspur gekommen sind“, betonte Freund, der auch einen Grund
nannte, warum es in Hartberg trotz starker Gegenwehr der Steirer
klappte. „Vor allem die Intensität, die Laufbereitschaft und die Aggressivität waren wieder zu erkennen. Aktuell geht nicht alles so
leicht von der Hand und man vergibt die eine oder andere Chance. Man muss sich immer alles erarbeiten, das ist in jeder Saison so“, analysierte Freund, der auch klarstellte, dass Angreifer Benjamin Šeško, der auf der Wunschliste einiger Clubs aus der englischen Premier League steht oder stehen soll, diese Saison
in Salzburg zu Ende spielen wird.