Boltz wird Berater für Gewessler
Klimaministerium holt langjährigen E-Control-Vorstand an Bord.
WIEN. Der frühere Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, wird strategischer Berater für die Energieversorgung im Ressort von Klimaministerin Leonore Gewessler. Wie das Ministerium am Montag mitteilte, läuft der Vertrag
vorerst bis Jahresende 2022 und kann bei Bedarf verlängert werden.
„Wir brauchen in der aktuellen Herausforderung die klügsten Köpfe und die besten Ideen. Walter Boltz
besitzt eine enorme Expertise und auch die notwendige Erfahrung. Ich
bin sicher, er wird einen wichtigen Beitrag leisten“, ließ sich Gewessler in einer Aussendung zitieren. Boltz
war neben der Tätigkeit als E-Control-Vorstand
in verschiedenen Funktionen in der internationalen Energiewirtschaft tätig. Zuletzt war er selbstständiger Berater für Kunden im In- und Ausland.
Die Politik und Energiewirtschaft stünden wegen des Ukraine-Kriegs
und der Klimakrise vor großen Herausforderungen und schwierigen Entscheidungen. Damit die Politik die richtigen Antworten geben könne, sei ein tiefgreifendes Verständnis der europäischen und österreichischen Energiewirtschaft nötig, sagte Boltz. Er hatte sich zuletzt
mehrfach kritisch zu Versäumnissen in Österreichs Energiepolitik
und zur hohen Abhängigkeit von Gas aus Russland geäußert.
In der ÖVP hätte man gerne auch den Öl- und Gasexperten Karl Rose als Berater für die grüne Energieministerin gesehen. Der frühere Chefstratege von Shell und Aufsichtsrat der OMV hatte jedoch abgesagt, weil sein Beratervertrag mehrere
Wochen vom Klimaministerium nicht unterschrieben wurde.