Salzburger Nachrichten

EM-Start nach einem Jahr voller Rückschläg­e

Ivona Dadic beendete zuletzt bei Olympia in Tokio einen Siebenkamp­f. In München will sie bei ihrer dritten EM mit Routine punkten.

- GERHARD ÖHLINGER

ANDORF, ST. PÖLTEN. Am 5. August 2021 hat Ivona Dadic ihren bislang letzten Siebenkamp­f beendet. Es

war bei Olympia in Tokio, wo die Oberösterr­eicherin als Achte unter

ihren Möglichkei­ten geblieben war. Etwas mehr als ein Jahr danach sind somit Prognosen nur schwer möglich, wenn die 28-Jährige kommende Woche bei der Europameis­terschaft in München antritt.

„Die fehlenden Siebenkamp­fbewerbe wären nicht das Problem“, sagte Dadic, die bisher EM-Dritte (2016) und -Vierte (2018) war, am

Rande des Laufmeetin­gs in Andorf. „Wir sind es als Mehrkämpfe­rinnen gewohnt, wenig Wettkämpfe zu haben. Aber es war für mich vor allem ein Jahr der Verletzung­en.“Wegen

hartnäckig­er Oberschenk­elprobleme musste sie zunächst die komplette Wintersais­on und die HallenWM auslassen. Den erhofften Einstieg

beim Meeting in Götzis Ende Mai musste sie ebenso absagen. Stattdesse­n startete sie bei den Balkanmeis­terschafte­n in Rumänien,

wo sie den Siebenkamp­f aber nach dem ersten Tag beendete. Zuletzt

ging sich auch der geplante Start bei der WM in Eugene (USA) nicht aus: „Ich wäre nicht auf einem konkurrenz­fähigen Niveau gewesen, um vorn mitzuspiel­en“, erklärte sie.

Für München gibt es keine konkrete Zielsetzun­g, sondern nur die Devise: „Sieben Mal abliefern, sieben Mal voller Fokus, sieben Mal alles zeigen, was ich kann.“Die 13,80 Sekunden über die 100 Meter Hürden in Andorf haben sie darin bestätigt, dass es aufwärtsge­ht: „Ich

weiß jetzt, dass ich spritzig bin und schnelle Beine habe.“In den übrigen Diszipline­n hat sie bei diversen Meetings wechselhaf­te Leistungen

gezeigt. Wird sich das alles noch zu einem EM-würdigen Erfolgspuz­zle zusammenst­ellen lassen? „Ich bin eine erfahrene Athletin, ich mache das schon jahrelang“, sagt sie zuversicht­lich. „Ich kann meine sieben Taschen und sieben Paar Schuhe mit einem guten Gefühl für München packen.“

Mut machen sollte Dadic das Comeback ihrer Konkurrent­in Katarina Johnson-Thompson. Die

britische Weltmeiste­rin hatte bei Olympia in Tokio verletzt aufgeben müssen, kehrte bei der WM in Eugene als Achte zurück und holte am

Wochenende Gold bei den Commonweal­th Games in Birmingham.

Verletzt fehlen werden in München die WM-Dritte von 2019, Verena Mayr, sowie die frühere U20Weltmei­sterin Sarah Lagger. „Es ist echt schade für Österreich­s Leichtathl­etik, dass von drei Weltklasse­Siebenkämp­ferinnen nur eine bei der EM ist“, sagt Dadic, die ihre ÖLVKollegi­nnen vermisst. „Ich hoffe sehr, dass wir bald wieder als Trio bei

den Wettkämpfe­n vertreten sind.“

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BILD: SN/ÖLV/ALFRED NEVISMAL Mit dem Hürdenlauf beginnt für Ivona Dadic nächste Woche der EM-Siebenkamp­f in München.

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