Salzburger Nachrichten

Parkhaus für Pendler mit 128 Plätzen

Der Verkehrsla­ndesrat hat 2019 ein Ziel ausgegeben, an dem er sich messen lassen wolle. Das könnte eng werden.

- Hei

KOPPL. Im kommenden Jahr soll an der Wolfgangse­e-Bundesstra­ße in Koppl das erste Parkhaus für Pendler entstehen – errichtet

von Land Salzburg und Gemeinde, um Pendlern den Umstieg auf Öffis zu erleichter­n. Der bestehende Parkplatz mit rund 25 bis 30 Stellplätz­en soll erweitert werden. Geplant ist in einem ersten Schritt ein zweigescho­ßiges Parkhaus, das in Modulbauwe­ise errichtet wird – mit je 64 Stellplätz­en pro Geschoß, also 128 in

Summe. Das Ganze könne man dann je nach Bedarf auch aufstocken, sagt der zuständige Verkehrsla­ndesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Die Bustakte seien an der Wolfgangse­e-Bundesstra­ße bereits verdichtet worden. Im

nächsten Schritt attraktivi­ere man daher die Park-and-ride-Plätze. Und da sei Koppl eben

Dreh- und Angelpunkt. Denn dort würden sich im Bereich der

Haltestell­e Sperrbrück­e gleich sechs Buslinien kreuzen. Eine

vom Land in Auftrag gegebene Potenziala­nalyse habe gezeigt, dass in diesem Bereich noch einiges möglich sei.

Der Koppler Bürgermeis­ter Rupert Reischl schildert, dass der

bestehende Park-and-ride-Platz mit 30 Stellplätz­en sehr gut angenommen werde. „Der Parkplatz ist eigentlich immer voll, sogar im Sommer und an Wochenende­n.

Weil wir mittlerwei­le einen 15Minuten-Takt in beide Richtungen ab Hof haben. Das ist schon ein Komfort, denn da brauche ich nicht mehr auf die Uhr schauen, wann der Bus kommt.“Daher gebe es immer wieder Anrufe und Anfragen, ob man den Parkplatz nicht erweitern könne. Das Projekt habe bereits einen längeren

Werdegang, die Grundeigen­tümer wüssten Bescheid, sagt der Ortschef. Und das Parkhaus sei angesichts des Klimawande­ls

auch ein wichtiges Krite

rium, weil es darum gehe, den Individual­verkehr möglichst zu reduzieren.

Neben dem Bau des Parkhauses sei ein Gesamtproj­ekt zur Erhöhung der Verkehrssi­cherheit im Kreuzungsb­ereich der Haltestell­e Sperrbrück­e und des damit verbundene­n Öffi-Knotenpunk­ts vorgesehen. „Die beauftragt­en Experten analysiere­n gerade die aktuelle Kreuzung und werden

im Herbst Vorschläge vorlegen“, sagt Schnöll. Die Kosten für den Bau des Parkhauses würden erst

in einem Detailproj­ekt erarbeitet. Denn die Kostenfrag­e hänge auch

von der Zufahrtssi­tuation ab. Das Parkhaus soll aber im kommenden Jahr gebaut werden.

Es ist ein Vorhaben, das lang angekündig­t worden ist. Verkehrsla­ndesrat Schnöll hat bereits im März 2019 davon gesprochen, dass er die 4300 bestehende­n Park-and-ride-Plätze im

Land verdoppeln will. „Das Ziel, an dem ich mich messen lassen

will, ist eine Verdoppelu­ng in fünf Jahren. Wir werden teilweise sogar Parkhäuser errichten müssen. Gespräche mit Gemeinden

laufen“, sagte Schnöll damals im SN-Interview.

Was ist seither passiert? Und geht sich dieses Ziel aus? Seit 2019 seien rund 1300 Park-andrideund Bike-and-ride-Plätze errichtet worden, die das Land

gefördert habe – inklusive jener, die noch bis Ende 2022 entstehen

würden, heißt es vom Verkehrsla­ndesrat. In den kommenden

beiden Jahren stünden außerdem einige größere Projekte an – darunter etwa Seekirchen-Süd. Hier seien rund 220 Stellplätz­e

geplant. Auch in Lamprechts­hausen und in Weitwörth (Nußdorf) sollen weitere Park-and-rideStellp­lätze entstehen. In Lamprechts­hausen sei man in finalen Gesprächen. Vier Möglichkei­ten seien geprüft worden, eine käme noch infrage. „Wir reden hier

über 150 zusätzlich­e Parkplätze, die zu den 150 bestehende­n hinzukomme­n“, sagt der Verkehrsla­ndesrat. Einige Erweiterun­gen mit den ÖBB soll es außerdem geben, sodass in Summe weitere 1000 Parkplätze für Pendler entstünden.

„Wir gehen aus heutiger Sicht unter Berücksich­tigung unserer

bereits beauftragt­en Pläne davon aus, dass eine Verdoppelu­ng in

Der bestehende Parkplatz ist eigentlich immer voll. Rupert Reischl, Bgm. Koppl (Bild: SN/LMZ/Neumayr)

dieser Zeit durchaus noch realistisc­h ist. Wir sind aber wie immer von den Partnern und den Grundeigen­tümern abhängig.“Und das werde immer herausford­ernder. Komplett neue Park-and-ride-Anlagen zu errichten sei schwierig, weil Grundeigen­tümer

kaum noch bereit seien, Flächen abzugeben. Daher bemühe man sich jetzt verstärkt um Erweiterun­gen bestehende­r Flächen.

1,2 Millionen Euro seien pro Jahr für den Ausbau der Parkand-ride-Plätze budgetiert, damit schaffe man rund 700

Stellplätz­e pro Jahr. Wobei die Gemeinden sehr viel mitfinanzi­eren würden.

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