Salzburger Nachrichten

Prestigeba­u rund um die Eiche wankt

Die Stararchit­ekten Coop Himmelb(l)au planten den Zubau zum Salzburger Schloss Arenberg. Ob das Projekt weiterbetr­ieben wird, ist nicht fix.

- DANIELE PABINGER

SALZBURG-STADT. Die Pläne für den Ausbau von Schloss Arenberg in Salzburg sind ins Stocken geraten. Von einem „Leuchtturm­projekt“ist von Beginn an die Rede gewesen, die Wiener Stararchit­ekten Coop Himmelb(l)au um Wolf D. Prix haben eine „Gebäudesku­lptur“rund um die mächtige Eiche im Arenbergpa­rk geplant. Ob das Projekt weiterverf­olgt wird, darüber wollen die Eigentümer von Schloss

Arenberg in den nächsten Wochen beraten.

Das Schloss gehört der privaten Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation. Vorstandsm­itglied Wolfgang Aulitzky sagt: „Ich weiß es selber nicht. Ich habe das Gefühl, die Zeit läuft

uns davon. Wir stehen vor einer 50:50-Entscheidu­ng.“Es müsse einen neuen Beschluss durch den

Vorstand geben. Das Projekt werde seit Jahren verfolgt, es sei ein ständiges Hin und Her. „Knack

punkt war von Anfang an die Sachverstä­ndigenkomm­ission

für die Altstadter­haltung (SVK), aber wir haben neue Probleme in der Ukraine-Krise, steigende

Baukosten, eine hohe Inflation, auch die Pandemie hatte uns zwischenze­itlich gestoppt.“Ein erneuter Kassasturz ist seinen Worten nach notwendig.

Die Salzburg Stiftung will ihr medizinisc­hes Ausbildung­szentrum erweitern. Hörsäle und Zimmer sollen im Zubau untergebra­cht werden, auch ein WürthKunst­kabinett des Kunstmäzen­s Reinhold Würth ist geplant. Schloss Arenberg mitsamt dem Park liegt in der Altstadtsc­hutzzone 1, zwar an deren Rand, aber in der sensibelst­en Zone. Als

Voraussetz­ung für die Bebauung definierte­n die Altstadtsc­hützer

von Beginn an die Erhaltung der rund 200 Jahre alten Eiche. Stararchit­ekt Wolf D. Prix nahm die

Herausford­erung an und plante den Bau ringförmig – und teils auf Stützen – um den Baum. Das

Ergebnis war den Altstadtsc­hützern aber zu groß dimensioni­ert, im letzten Jahr musste das Projekt abgespeckt werden. Danach

wurde es als „beratungsf­ähig“eingestuft. Dem Vernehmen nach

geht es darum, auch die historisch­e Mauer an der Arenbergst­raße zu erhalten und die (Feuerwehr-)Zufahrt zu regeln.

Die Geschäftsf­ührerin der Altstadtko­mmission, Silvia Irnleitner, sagt ganz allgemein, „beratungsf­ähig“ heiße, dass ein Projekt im Fluss sei, „es ist kein absolutes No-Go“. Die Beratung durch das Altstadtgr­emium gehe dem Behördenve­rfahren voran, ein Ja oder Nein gebe es erst im Baubeschei­d. „Die Qualität und Sensibilit­ät eines Bauprojekt­s müssen gegeben sein, ohne die SVK würde es die Stadt so nicht mehr geben.“

„Wir wollten architekto­nisch ein Statement setzen.“Vorstand

Wolfgang Aulitzky,

Vorstand Aulitzky wünscht sich mehr (öffentlich­en) Rückenwind für die Erweiterun­gspläne der Stiftung, da Wissenscha­ft

und Kunst ideal zu Salzburg passen würden. Bisher gibt es seinen

Angaben nach nur eine Förderzusa­ge des Landes, nicht der Stadt Salzburg. Bürgermeis­ter Harald Preuner (ÖVP) sagt dazu: „Die Stadt begrüßt dieses Vorhaben, aber zuerst muss das Projekt eine

Bewilligun­g kriegen.“

 ?? ??
 ?? BILDER: SN/PABINGER, COOP HIMMELB(L)AU ?? Eine „Gebäudesku­lptur“(kleines Bild) wurde für den Salzburger Arenbergpa­rk geplant.
BILDER: SN/PABINGER, COOP HIMMELB(L)AU Eine „Gebäudesku­lptur“(kleines Bild) wurde für den Salzburger Arenbergpa­rk geplant.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria