Prestigebau rund um die Eiche wankt
Die Stararchitekten Coop Himmelb(l)au planten den Zubau zum Salzburger Schloss Arenberg. Ob das Projekt weiterbetrieben wird, ist nicht fix.
SALZBURG-STADT. Die Pläne für den Ausbau von Schloss Arenberg in Salzburg sind ins Stocken geraten. Von einem „Leuchtturmprojekt“ist von Beginn an die Rede gewesen, die Wiener Stararchitekten Coop Himmelb(l)au um Wolf D. Prix haben eine „Gebäudeskulptur“rund um die mächtige Eiche im Arenbergpark geplant. Ob das Projekt weiterverfolgt wird, darüber wollen die Eigentümer von Schloss
Arenberg in den nächsten Wochen beraten.
Das Schloss gehört der privaten Salzburg Stiftung der American Austrian Foundation. Vorstandsmitglied Wolfgang Aulitzky sagt: „Ich weiß es selber nicht. Ich habe das Gefühl, die Zeit läuft
uns davon. Wir stehen vor einer 50:50-Entscheidung.“Es müsse einen neuen Beschluss durch den
Vorstand geben. Das Projekt werde seit Jahren verfolgt, es sei ein ständiges Hin und Her. „Knack
punkt war von Anfang an die Sachverständigenkommission
für die Altstadterhaltung (SVK), aber wir haben neue Probleme in der Ukraine-Krise, steigende
Baukosten, eine hohe Inflation, auch die Pandemie hatte uns zwischenzeitlich gestoppt.“Ein erneuter Kassasturz ist seinen Worten nach notwendig.
Die Salzburg Stiftung will ihr medizinisches Ausbildungszentrum erweitern. Hörsäle und Zimmer sollen im Zubau untergebracht werden, auch ein WürthKunstkabinett des Kunstmäzens Reinhold Würth ist geplant. Schloss Arenberg mitsamt dem Park liegt in der Altstadtschutzzone 1, zwar an deren Rand, aber in der sensibelsten Zone. Als
Voraussetzung für die Bebauung definierten die Altstadtschützer
von Beginn an die Erhaltung der rund 200 Jahre alten Eiche. Stararchitekt Wolf D. Prix nahm die
Herausforderung an und plante den Bau ringförmig – und teils auf Stützen – um den Baum. Das
Ergebnis war den Altstadtschützern aber zu groß dimensioniert, im letzten Jahr musste das Projekt abgespeckt werden. Danach
wurde es als „beratungsfähig“eingestuft. Dem Vernehmen nach
geht es darum, auch die historische Mauer an der Arenbergstraße zu erhalten und die (Feuerwehr-)Zufahrt zu regeln.
Die Geschäftsführerin der Altstadtkommission, Silvia Irnleitner, sagt ganz allgemein, „beratungsfähig“ heiße, dass ein Projekt im Fluss sei, „es ist kein absolutes No-Go“. Die Beratung durch das Altstadtgremium gehe dem Behördenverfahren voran, ein Ja oder Nein gebe es erst im Baubescheid. „Die Qualität und Sensibilität eines Bauprojekts müssen gegeben sein, ohne die SVK würde es die Stadt so nicht mehr geben.“
„Wir wollten architektonisch ein Statement setzen.“Vorstand
Wolfgang Aulitzky,
Vorstand Aulitzky wünscht sich mehr (öffentlichen) Rückenwind für die Erweiterungspläne der Stiftung, da Wissenschaft
und Kunst ideal zu Salzburg passen würden. Bisher gibt es seinen
Angaben nach nur eine Förderzusage des Landes, nicht der Stadt Salzburg. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sagt dazu: „Die Stadt begrüßt dieses Vorhaben, aber zuerst muss das Projekt eine
Bewilligung kriegen.“