Salzburger Nachrichten

Müssen in Salzburg Skihallen gebaut werden?

18. November 2006. Am Abend des besagten Tages sah der Kapruner Unternehme­r Christoph Bründl a bissl zrafft (zerrauft) aus – er war selbst daran schuld.

- Heinz Bayer HEINZ.BAYER@SN.AT

Der Grund für Bründls neue Frisur? Ein Interview mit den SN.

Darin stellte ich ihm die Frage: (...) Auf den Bergen herrscht Tauwetter. Wie geht es da einem Geschäftsm­ann, der im Wesentlich­en vom Winterspor­t lebt?

Bründl: Wir haben drei besondere Winter mit viel Schnee hinter uns und verdrängen deshalb, was derzeit passiert – ein rasanter Klimawande­l. Ich würde heute in kein Skigebiet mehr investiere­n, das unter 2000 Metern Seehöhe liegt.

Es wird nicht ausbleiben, dass wir auch hier in Salzburg Skihallen bauen.

Das passiert in den nächsten Jahren ganz sicher. Ein Ort startet, andere ziehen nach.

Meinen Sie das ernst? Skihallen in den Skiregione­n?

Bründl: Das kommt. Garantiert.

Wir brauchen sie als Bereich für Emotionen. Die Frage ist die Fläche. Eine Skihalle mit allem Drum und Dran benötigt etwa

40 Hektar Grund.

Hat das Sinn?

Bründl: Wir können hier in Zell am See-Kaprun durch das Kitzsteinh­orn und eine optimale technische Ausstattun­g der Region zwar eine Schneegara­ntie geben, aber die Schneekano­nen reichen nicht mehr aus. Der Trend im Skisport ist „fun and soft“. Total sportlich betreibt

das Skifahren nur eine kleine

Gruppe. Die Mehrheit will einfach Spaß haben. Vor allem die Snowboarde­r und die jungen

Winterspor­tler sind in einer Halle optimal aufgehoben.

Viele legten Bründl diese Aussagen als Sakrileg aus. Als Offenbarun­gseid einer Skiregion.

Ein Blick auf das Kitzsteinh­orn in diesen Tagen macht traurig. Zu sehen ist Geröll statt Schnee. Und aktuell gibt es Stimmen, dass die Schneekano­nen heuer ruhen sollten. Stichwort Energiekri­se. Da kommen Skihallen in Salzburg wieder ins Spiel. Völlig energieaut­ark

gebaut. Bitte schön: Die Diskussion wäre hiermit eröffnet.

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