Es gibt viel Potenzial für Verbesserungen
Landeskonservatorin Eva Hody spricht mir im SN-Artikel vom 6. August über die Gestaltung des öffentliches Raums in der Salzburger Altstadt aus dem
Herzen.
Bei einem bewussten Stadtrundgang fällt einem auf, dass die Möblierung einem Ausstellungsraum von verschiedensten Typen gleicht. Besonders die
Ansammlung von Sitzbänken, die – wie die neuen Exemplare am Residenzplatz – nicht immer barrierefrei sind.
Aber vielleicht ist das Absicht, denn bei 37 Grad im
Schatten werden wenige Menschen auf dem schattenlosen Residenzplatz verweilen wollen.
Dieser Platz weist keinerlei Aufenthaltsqualität auf. Ich hoffe, es wird bei der Neugestaltung des Mozart- bzw. Waagplatzes deutlich besser. Die Temperaturen von jetzt sind nicht zu vergleichen mit jenen zum Errichtungszeitpunkt der Altstadt. Es
wäre eine wichtige und lohnende Aufgabe, sensible Lösungen für diese Angelegenheiten zu finden.
Zur Förderung des öffentlichen Verkehrs ist es jedenfalls erforderlich, barrierefreie Stationen anzubieten (Sitzbänke mit Rücken- und Seitenlehnen,
Wetterschutz und taktile Bodenmarkierungen für Blinde und Sehbehinderte).
Zur Steigerung des Radverkehrsanteils ist es unabdinglich, auch die Abstellanlagen zu verdichten (mehrere kleinere Anlagen sind sinnvoller als zentrale Radstationen). Ich hoffe durch die Umsetzung des neue Bügeltyps auf ein stringentes Konzept der Abstellplätze.
Ein besonderer Fall sind die Kabelorgie am Residenzplatz bei Veranstaltungen (beim Neubau wurde offensichtlich auf Bodenanschlüsse vergessen)
und der Wasseranschluss für den Fiakerstandplatz.
Bei der langen Dauer für die Umsetzung solcher Projekte
wäre es möglich, auch solche Details zeitgemäß zu lösen.
Auch die Installierung der ersten Nebeldusche ist ein weiteres Beispiel von wenig entschlossenem Handeln. Diese
eventuell im Volksgarten aufzustellen ist wenig innovativ.
Sinnvoller wäre es, in der dicht
verbauten Altstadt solche CoolCity-Elemente aufzustellen.
Ich bitte alle Interessierten bzw. Entscheidungsträger, einen entspannten Rundgang in der City zu machen. Sie werden
noch weitere Potenzialflächen finden.
Gerhard Nestler
5020 Salzburg