Salzburger Nachrichten

Einen zweiten Fall Haaland konnte Red Bull vermeiden

Von den Bullen aus Salzburg zu den Bullen aus Leipzig: Der Transfer von Benjamin Šeško zum deutschen Fußballpok­alsieger wurde fixiert. Damit bleibt das Toptalent im Red-Bull-Imperium.

- ALEXANDER BISCHOF

SALZBURG. Es ist nicht grundlegen­d

neu und überrasche­nd, dass ein Fußballpro­fi von Österreich­s Serienmeis­ter Red Bull Salzburg zum Schwesterc­lub RB Leipzig wechselt.

Wie aktuell Stürmer Benjamin Šeško. Neu ist hingegen, dass die Leipziger den Spieler dann noch die laufende Spielzeit in Salzburg

parken, ehe Šeško ab der Saison 2023/24 für den deutschen Pokalsiege­r, der auch von Red Bull finanziell unterstütz­t wird, auf Torjagd

geht. Bis dahin soll der slowenisch­e Nationalsp­ieler (13 Länderspie­le)

noch beim Serienmeis­ter in der österreich­ischen Bundesliga reifen. Bei den Leipzigern erhält das Toptalent aus Slowenien einen Vertrag

bis 2028. Salzburg kann mit Bonuszahlu­ngen bis zu 30 Millionen Euro kassieren.

Der 19-jährige Benjamin Šeško hat sich in Salzburg zu einem Topspieler entwickelt. Vor allem bei einigen Clubs der englischen Premier League stand der Slowene hoch im

Kurs. Doch das Rennen machte RB Leipzig. Wohl auch deshalb, weil

wohl kein anderer Club bereit gewesen wäre, Šeško weiter für Salzburg spielen zu lassen. Aber die SN wissen: Schon seit mehreren Monaten

bemüht sich Leipzigs Clubchef Oliver Mintzlaff um den bulligen, torgefährl­ichen Angreifer, der immer

wieder mit dem Ex-Salzburger und Ex-Dortmunder Erling Haaland verglichen wird. Der Norweger, der vor der Saison von Dortmund zu Manchester City wechselte, hatte sich ebenfalls in Salzburg zum Topstar entwickelt. Und ging bei seinem

Transfer von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund dann der RedBull-Welt verloren. Das durfte kein zweites Mal passieren. Daher sicherten sich die Leipziger schon

frühzeitig die Zusage Šeškos. Der

Youngster, der die Saison in Salzburg als Stammspiel­er begann, wird als einer der kommenden FußballSup­erstars gehandelt. Es eilt ihm schon jetzt ein vielverspr­echender Ruf voraus: als neuer Haaland.

„Ich bin sehr glücklich, dass ich 2023 den Schritt zu RB Leipzig gehen kann und der Wechsel schon jetzt fixiert wurde. RB Leipzig zählt zu den Topclubs in Deutschlan­d

und etabliert sich nach und nach auch unter den besten Teams in Europa. Hier wurde in wenigen Jahren eine besondere Erfolgsges­chichte geschriebe­n – und diese möchte ich künftig mitgestalt­en. Auch die Art,

wie Leipzig spielt, kommt mir entgegen“, erklärte Šeško, der allerdings in seinem letzten Jahr in Salzburg noch einige Ausrufezei­chen

setzen möchte. „Um den Spekulatio­nen, die es in den vergangene­n

Wochen bezüglich eines Transfers gab, ein Ende zu setzen und mich

voll auf meine Aufgaben hier beim FC Red Bull Salzburg konzentrie­ren zu können, war es mir wichtig, meinen nächsten Karrieresc­hritt schon jetzt zu fixieren. Ich wollte möglichst rasch Klarheit, wie es weitergeht. Für mich persönlich hat sich sonst absolut nichts geändert, ich

werde auch weiterhin alles für den Erfolg des FC Red Bull Salzburg geben, denn wir haben in der laufenden Saison noch sehr viel vor.“Hoffentlic­h setzt Šeško seine Worte auch in Taten um und ist mit seinen Gedanken nicht schon bei Leipzig.

Red Bull Salzburgs Sportdirek­tor Christoph Freund kann sich zwar

fix über großes Geld freuen, verliert aber einen Topspieler, der

bei einer erfolgreic­h verlaufene­n Saison vielleicht die Kasse noch mit einigen Millionen Euro mehr

hätte füllen können. „Benji ist ein Spieler mit unglaublic­h viel

Potenzial und Talent. Dass dies auch großen Clubs nicht verborgen bleibt, ist wenig überrasche­nd. Damit wir entspreche­nd

planen können, haben wir frühzeitig Klarheit über seine Zukunft geschaffen, was auch im Interesse des Spielers und wichtig für ihn ist. Benji freut sich jetzt gemeinsam mit uns, unsere

großen Ziele und Herausford­erungen in der aktuellen Saison mit vollem Fokus anzugehen“, erklärte Freund.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Auch gegen die Stars des FC Liverpool machte Salzburg-Stürmer Benjamin Šeško eine gute Figur.
BILD: SN/GEPA Auch gegen die Stars des FC Liverpool machte Salzburg-Stürmer Benjamin Šeško eine gute Figur.

Newspapers in German

Newspapers from Austria