Einen zweiten Fall Haaland konnte Red Bull vermeiden
Von den Bullen aus Salzburg zu den Bullen aus Leipzig: Der Transfer von Benjamin Šeško zum deutschen Fußballpokalsieger wurde fixiert. Damit bleibt das Toptalent im Red-Bull-Imperium.
SALZBURG. Es ist nicht grundlegend
neu und überraschend, dass ein Fußballprofi von Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg zum Schwesterclub RB Leipzig wechselt.
Wie aktuell Stürmer Benjamin Šeško. Neu ist hingegen, dass die Leipziger den Spieler dann noch die laufende Spielzeit in Salzburg
parken, ehe Šeško ab der Saison 2023/24 für den deutschen Pokalsieger, der auch von Red Bull finanziell unterstützt wird, auf Torjagd
geht. Bis dahin soll der slowenische Nationalspieler (13 Länderspiele)
noch beim Serienmeister in der österreichischen Bundesliga reifen. Bei den Leipzigern erhält das Toptalent aus Slowenien einen Vertrag
bis 2028. Salzburg kann mit Bonuszahlungen bis zu 30 Millionen Euro kassieren.
Der 19-jährige Benjamin Šeško hat sich in Salzburg zu einem Topspieler entwickelt. Vor allem bei einigen Clubs der englischen Premier League stand der Slowene hoch im
Kurs. Doch das Rennen machte RB Leipzig. Wohl auch deshalb, weil
wohl kein anderer Club bereit gewesen wäre, Šeško weiter für Salzburg spielen zu lassen. Aber die SN wissen: Schon seit mehreren Monaten
bemüht sich Leipzigs Clubchef Oliver Mintzlaff um den bulligen, torgefährlichen Angreifer, der immer
wieder mit dem Ex-Salzburger und Ex-Dortmunder Erling Haaland verglichen wird. Der Norweger, der vor der Saison von Dortmund zu Manchester City wechselte, hatte sich ebenfalls in Salzburg zum Topstar entwickelt. Und ging bei seinem
Transfer von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund dann der RedBull-Welt verloren. Das durfte kein zweites Mal passieren. Daher sicherten sich die Leipziger schon
frühzeitig die Zusage Šeškos. Der
Youngster, der die Saison in Salzburg als Stammspieler begann, wird als einer der kommenden FußballSuperstars gehandelt. Es eilt ihm schon jetzt ein vielversprechender Ruf voraus: als neuer Haaland.
„Ich bin sehr glücklich, dass ich 2023 den Schritt zu RB Leipzig gehen kann und der Wechsel schon jetzt fixiert wurde. RB Leipzig zählt zu den Topclubs in Deutschland
und etabliert sich nach und nach auch unter den besten Teams in Europa. Hier wurde in wenigen Jahren eine besondere Erfolgsgeschichte geschrieben – und diese möchte ich künftig mitgestalten. Auch die Art,
wie Leipzig spielt, kommt mir entgegen“, erklärte Šeško, der allerdings in seinem letzten Jahr in Salzburg noch einige Ausrufezeichen
setzen möchte. „Um den Spekulationen, die es in den vergangenen
Wochen bezüglich eines Transfers gab, ein Ende zu setzen und mich
voll auf meine Aufgaben hier beim FC Red Bull Salzburg konzentrieren zu können, war es mir wichtig, meinen nächsten Karriereschritt schon jetzt zu fixieren. Ich wollte möglichst rasch Klarheit, wie es weitergeht. Für mich persönlich hat sich sonst absolut nichts geändert, ich
werde auch weiterhin alles für den Erfolg des FC Red Bull Salzburg geben, denn wir haben in der laufenden Saison noch sehr viel vor.“Hoffentlich setzt Šeško seine Worte auch in Taten um und ist mit seinen Gedanken nicht schon bei Leipzig.
Red Bull Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund kann sich zwar
fix über großes Geld freuen, verliert aber einen Topspieler, der
bei einer erfolgreich verlaufenen Saison vielleicht die Kasse noch mit einigen Millionen Euro mehr
hätte füllen können. „Benji ist ein Spieler mit unglaublich viel
Potenzial und Talent. Dass dies auch großen Clubs nicht verborgen bleibt, ist wenig überraschend. Damit wir entsprechend
planen können, haben wir frühzeitig Klarheit über seine Zukunft geschaffen, was auch im Interesse des Spielers und wichtig für ihn ist. Benji freut sich jetzt gemeinsam mit uns, unsere
großen Ziele und Herausforderungen in der aktuellen Saison mit vollem Fokus anzugehen“, erklärte Freund.