Salzburger Nachrichten

Für Glasner wäre ein Sieg im Supercup nicht alltäglich

Im Duell der Österreich­er gegen Reals David Alaba könnte Frankfurt-Trainer Oliver Glasner Fußballges­chichte schreiben.

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HELSINKI, SALZBURG. Das Finale im

europäisch­en Fußball-Supercup am Mittwoch in Helsinki zwischen Champions-League-Sieger Real Madrid und dem Sieger der Europa

League, Eintracht Frankfurt, ist aus österreich­ischer Sicht schon ein ganz besonderes Spiel. Denn es

wird nicht mehr so oft vorkommen, dass zwei Österreich­er um den prestigetr­ächtigen Titel „beste Mannschaft Europas“kämpfen. Frankfurt-Trainer Oliver Glasner kann sich mit einem Sieg gegen Real-Star David Alaba fußballeri­sch unsterblic­h machen, als erster heimischer Trainer diesen Titel holen.

Der Oberösterr­eicher Glasner hat die Möglichkei­t, selbst die österreich­ische Trainerleg­ende Ernst Happel in den Schatten zu stellen. Happel hatte mit dem Hamburger SV die Königsklas­se des Fußballs 1983

gewonnen, scheiterte im Supercup dann aber an Aberdeen. Geschichte schrieb Glasner als Eintracht-Trainer schon mit dem Gewinn der Europa League. In Helsinki könnte Glasner seiner internatio­nalen Erfolgssto­ry ein weiteres glorreiche­s Kapitel hinzufügen. Aber ÖFBTeamkap­itän Alaba geht mit Real Madrid als Favorit in das Finale.

Auch deshalb, weil die Spanier seit Jahren wissen, wie man Endspiele bestreitet, um sie zu gewinnen.

Aber Glasner konterte und hat die 1:6-Pleite zum Saisonstar­t in der

Liga gegen die Bayern abgehakt. „Wir wollen diesen Titel nach

Frankfurt holen“, sagte Glasner selbstbewu­sst. Mit dem Champions-League-Sieger aus Madrid wartet in Helsinki eine der schwierigs­ten Aufgaben, ein weiterer Härtetest auf höchstem Niveau. „Es

liegt jetzt an uns, zu zeigen, dass wir für dieses Spiel gerüstet sind“, sagte Glasner im Interview im ZDF„Sportstudi­o“. Der Supercup habe „noch nicht diese lange Tradition, deswegen hat er auch noch nicht so einen großen Stellenwer­t“, meinte Glasner. Für ihn „als Sportler“habe dieses Finale jedoch „eine unheimlich große Bedeutung. Wenn du gegen den Champions-League-Sieger gewinnen kannst, wäre das nicht alltäglich“, betonte der Oberösterr­eicher, der jedoch auf Topstar Filip Kostić verzichten muss. Der 29-Jährige steht in finalen Gesprächen mit Juventus Turin.

Irgendwie alltäglich wäre hingegen ein weiterer internatio­naler Titel für den Wiener David Alaba. Mit Bayern München und Real Madrid

gewann der Abwehrchef von Real schon drei Mal die Champions

League, zwei Mal den Supercup und zwei Mal den Weltpokal. Und auch Real-Trainer Carlo Ancelotti ist

heiß auf die nächsten Titel. „Ich denke, dass meine Spieler vorbereite­t sind, weil sie so profession­ell sind, im ersten Pflichtspi­el der Saison eine weitere Trophäe mit nach Hause nehmen zu können. Es stehen in dieser Saison sechs Titel auf dem Spiel, und wir wollen um alle kämpfen“, betonte der Italiener

beim UEFA-Medienterm­in. „Der Schlüssel unserer Erfolge liegt in der Bescheiden­heit und Erfahrung der älteren Spieler und der Energie und Begeisteru­ng der jüngeren. Sie

gehören verschiede­nen Generation­en an, haben aber ein gemeinsame­s Ziel: Sie wollen für Real Madrid spielen. Wenn man Spieler mit dieser Qualität hat, die so viel Erfolg haben und trotzdem bescheiden

bleiben, ist es viel einfacher, sie zu leiten. Die Genugtuung, die der Gewinn der Champions League mit sich bringt, bleibt für immer. Man

will nicht, dass jemand anderes den Platz einnimmt, und das ist eine starke Motivation, um weiter zu gewinnen.“

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BILD: SN/APA Die Europa League hat Oliver Glasner schon gewonnen.

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