Laut Umfrage ist Wassersparen vielen Österreichern nicht wichtig
WIEN, VÖSENDORF. Wegen der stark steigenden Preise setzen sich viele Menschen in Österreich mit dem Energiesparen auseinander. Ihren Wasserverbrauch haben die meisten Menschen dabei allerdings nicht im Blick, wie eine Marketagent-Umfrage im Auftrag des Möbelkonzerns Ikea zeigt. Das Bewusstsein, möglichst sparsam mit
Wasser umzugehen, ist demnach deutlich ausbaufähig. Das Einsparpotenzial mit teils bis zu 40
Prozent wie durch wassersparende Armaturen sei enorm, werde jedoch stark unterschätzt. Dagegen werde die finanzielle Ersparnis überschätzt, denn im wasserreichen Österreich ist das kühle Nass vergleichsweise günstig.
Mehr als drei Viertel der Bevölkerung wüssten nicht, wie viel Wasser sie zu Hause verbrauchen, hieß es am Dienstag bei der Präsentation der Ergebnisse aus rund 3000 Interviews, die im Juni und Juli geführt wurden. Die Schätzung zum täglichen Wasserverbrauch liege mit durchschnittlich 61 Litern pro Kopf um mehr als die Hälfte zu
niedrig – tatsächlich beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch im Schnitt 130 Liter am Tag. Davon werden zum Duschen und Baden rund 22
Prozent (29 Liter) verwendet, für
die Toilettenspülung 25 Prozent (33 l). Im Außenbereich (Pool, Pflanzen) sind es 14 Prozent (18 l). Durch
Wasserhähne in Bad, WC und Küche fließen 27 Prozent (35 l).
Ein Drittel weiß laut Umfrage nicht, woher das Wasser im eigenen Haushalt stammt. „Es geht uns nicht darum, Unwissen anzuprangern – ganz im Gegenteil. Wir wollen durch die Veröffentlichung der Ergebnisse wichtige Anstöße dazu geben, dass wir uns als Gesellschaft
hin zu einem bewussteren Umgang mit unserem Wasserverbrauch entwickeln“, betonte Florian Thalheimer, Manager für Nachhaltigkeit bei Ikea Österreich.
77 Prozent der Befragten gaben an, ihre Waschmaschinen optimal zu beladen. 75,9 Prozent vermeiden nach Möglichkeit laufende Wasserhähne und ein Drittel (33,5 Prozent) nutzt demnach Regenwasser zum Pflanzengießen.
Mit einfachen Mitteln könnte viel mehr getan werden. „Ein einziger tropfender Wasserhahn verschwendet bei acht Millilitern Wasserverlust pro Minute – das sind etwa 16 Tropfen – aufs Jahr gerechnet 4200 Liter oder 28 volle Badewannen“, erklärt Thalheimer. Trotz des Klimawandels gebe es in Österreich
laut Berechnungen nur wenige Regionen, in denen es zeitweise Wasserknappheit geben könnte.