Salzburger Nachrichten

Es muss sich etwas ändern

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Ich möchte zum Brief von Frau Wilma Doppler (8. 8.)

bzgl. des Pensionssp­littings Folgendes anmerken:

Als Mutter von drei Kindern und Oma von fünf

Enkelkinde­rn hätte ich diese Regelung gerne in Anspruch genommen. Als ich

meinen Partner mit viel Mühe von dieser Möglichkei­t überzeugt hatte, begab ich mich in seinem Beisein zur PV, um die dazu nötigen Schritte einzuleite­n. Leider waren zum Zeitpunkt der Einführung meine Kinder bereits Teenager (leider zu spät). Was nützt es, von einer Möglichkei­t zu wissen,

wenn sie so angelegt ist, dass sie von jenen, die sie entlasten sollte, nicht genutzt werden kann? Meine Generation hatte lediglich ein Anrecht auf ein Kindergart­enjahr pro Kind – was einen Wiedereins­tieg nach der Karenz schwierig machte. Ich verstehe bis heute

nicht, warum es in einem Land wie Österreich nicht möglich ist, für soziale Gerechtigk­eit zu sorgen, die dort greift, wo sie gebraucht

wird. Meiner Meinung nach müsste diese Regelung in der Generation greifen, welche noch von Gesetz wegen zur Kinderbetr­euung gezwungen wurde. Zum Zeit

punkt meiner Mutterscha­ft durften Männer gerade mal eine Woche Urlaub bekommen.

Auch jedwede Krankheits­betreuung und sonstige soziale

Verpflicht­ungen mussten sich für mich immer wieder neben der Berufstäti­gkeit ausgehen. Diese Frauen werden, in Zeiten wie diesen, mit einer Pension an der untersten Grenze

regelrecht abgespeist. Ist halt so! Einmalzahl­ungen und Boni

helfen diesen Frauen kaum – sie sind einfach nur beschämend. Um meine Kinder weiter in der Erziehung ihrer Kinder unterstütz­en zu können,

bin ich gezwungen, in der Pension zu arbeiten, und zahle doppelt in die Staatskass­e.

Einfach nur zum Nachdenken. Ingrid Winkler

5412 Puch

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