Salzburger Nachrichten

Minichmayr rudert gegen die Weltbesten

Bei ihrer ersten Europameis­terschaft will die Möve-Ruderin Tabea Minichmayr vor allem lernen – und nicht Letzte werden.

- LUKAS HEINZ-KOLLNBERGE­R

SALZBURG. Ihr erstes EM-Abenteuer hat Tabea Minichmayr an der Seite ihres Opas begonnen. Er fuhr die Ruderin am Dienstag nach Salzburg, von dort ging es nach München. Auf dem Weg zur Premiere in der Eliteklass­e ist die

Anspannung bei der 23-Jährigen merklich gestiegen. „Ich fiebere dem Start schon entgegen, denn darauf habe ich lange hingearbei­tet. Ich hoffe, dass wir umsetzen

können, was wir im Training gezeigt haben“, sagt die Athletin des Salzburger Ruderklubs Möve.

Im Vorlauf am Donnerstag rudert Minichmayr im Doppelzwei­er mit der Kärntnerin Katharina Lobnig um den direkten Einzug

ins Semifinale. Dieser wäre eine Sensation. Realistisc­her ist, dass das erst kürzlich formierte Team sechs Stunden später im Hoffnungsl­auf eine zweite Chance erhält. „Auch in diesem muss aber alles passen, um ins B-Finale einzuziehe­n“, sagt Trainer Horst Scheibl.

Wunderding­e erwartet keiner. „Jedes Boot, das wir hinter uns

lassen, ist ein Erfolg. Wir sind internatio­nal ja noch nie gemeinsam angetreten“, sagt die Sportstude­ntin selbst. Scheibl ergänzt: „Die beiden brauchen sich nicht zu verstecken, weil sie

wirklich gut fahren. Aber sie messen sich bei der EM mit den Besten der Welt. Denn besser besetzt ist eine WM auch nicht.“

Am Start sind etwa die rumänische­n Olympiasie­gerinnen von

Tokio, eine holländisc­he Bronzene und das 2021 viertplatz­ierte Duo aus Litauen.

Ihr großes Saisonziel hat Minichmayr bereits mit der Qualifikat­ion erreicht. „Das

hat ihr in ihrem erst vierten Jahr als Ruderin kaum einer zugetraut“, sagt Scheibl, der in München nicht vor Ort sein wird. In Bayern wird der Doppelzwei­er von Kurt Traer, der Einer-Ass Magdalena Lobnig zur Weltklasse­athletin formte,

betreut. „Einer der besten Trainer überhaupt“, betont Scheibl.

Der Fokus ist auf 2023 gerichtet. Dann werden bei der

WM die Startplätz­e für die Olympische­n Spiele in Paris

vergeben. „Die EM in München ist ein erster großer Test“, sagt Minichmayr. Ob sie und Katharina Lobnig auch die

WM im September in Tschechien bestreiten, ist noch

nicht fix. Scheibl sagt: „Richtung Olympia muss Tabea

noch zulegen, aber sie hat großes Potenzial.“

„Jedes Boot, das wir hinter uns lassen, ist ein Erfolg.“Ruderin

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BILD: SN/SCHEIBL Tabea Minichmayr (links) trainierte mit Schlagfrau Katharina Lobnig zuletzt in Kärnten.
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Tabea Minichmayr,

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