Salzburger Nachrichten

Mit Teilen die Zukunft bewältigen

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Gier schafft Knappheit, und

Knappheit treibt die Preise in die Höhe. Wir sind in der Krise

noch nicht angekommen oder ignorieren sie. Wenn ich so das

gesellscha­ftliche Leben beobachte, dann eher das Zweite.

Nach Jahrzehnte­n des unendliche­n und unkontroll­ierten

Wachstums mit den Begrenzung­en zurechtzuk­ommen ist nicht

leicht – vor allem für die jüngere Generation. Mit Wachstum werden wir die Zukunft nicht

bewältigen, aber mit Teilen. Dazu braucht es Wissen und Vertrauen, dass genug von allem da ist, weltweit.

Das Gegenteil wird allerdings gemacht: Urlaub und Reisen auf „Teufel komm raus“; Schauen, dass alle Vorräte gebunkert sind, und der Politik vorwerfen, dass sie an allem schuld sei. Politikeri­n/Politiker zu sein ist nicht leicht. Was immer sie oder er macht, es ist falsch. Egal

welches Lager in den Ländern Europas an der Regierung ist, alles „Versager“(außer Ungarn).

Könnte es nicht so sein, dass letztlich das Verhalten der Bürgerinne­n und Bürger viel mehr

politische Kraft hätte als die scheinbar übermächti­ge/ohnmächtig­e Politik? Wenn wir Sparsamkei­t und Zuversicht als Chance sehen würden und erleben dürfen, dass für alle genug da ist.

Schränkt das Sparen an Energie, Wasser, bei Fernreisen, Lebensmitt­eln wirklich die Lebensqual­ität ein? „Nimm dir, so viel wie du brauchst“war vor Jahren ein Kirchentag­sthema. So viel wie du (wirklich)

brauchst und es wird keinen Mangel geben. Davon bin ich

überzeugt und ich versuche, danach zu leben. Wissend, dass

Appelle nichts nützen, Beschuldig­ungen noch weniger, aber das gelebte Beispiel sehr wohl. Um dieses Thema „Ver/fair-/teilen“kommen wir nicht vorbei.

Das Jesuswort „gebt ihr ihnen zu essen“hat auch heute noch seine Gültigkeit und ermutigt uns zum Handeln.

Anton Winterstel­ler

5201 Seekirchen

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