Salzburger Nachrichten

Nord Stream 1 liefert weiter kein Gas

Russischer Gaskonzern Gazprom begründet weiteren Lieferstop­p am Freitag mit Ölaustritt. Ein sicherer Betrieb der Turbine sei nicht garantiert.

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MOSKAU. Durch die Ostseepipe­line

Nord Stream 1 wird von Samstag an anders als angekündig­t weiter kein Gas fließen. Das teilte der Staatskonz­ern Gazprom am Freitagabe­nd

bei Telegram mit. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressor­station Portowaja. Bis zur Beseitigun­g bleibe der Gasdurchfl­uss gestoppt.

Gazprom zufolge ist das Leck bei den gemeinsam mit Experten von Siemens Energy erledigten Wartungsar­beiten an der Station festgestel­lt worden. Das ausgetrete­ne Öl sei an mehreren Stellen gefunden

worden. Es sei nicht möglich, den sicheren Betrieb der letzten dort noch verblieben­en Gasturbine zu garantiere­n. Schon in der Vergangenh­eit sei es zu solchen Ölaustritt­en gekommen, hieß es.

Zuvor waren erste Gaslieferu­ngen für Samstag in der Früh angekündig­t worden. Das ging aus vorläufige­n Daten der Website der Nord Stream AG hervor. Demnach

waren ab Samstag 2 Uhr wieder Gaslieferu­ngen vorgemerkt worden.

Der Umfang der angekündig­ten Lieferunge­n entsprach zunächst dem Niveau vor der Unterbrech­ung, also etwa 20 Prozent der maximal

möglichen Menge. Am späten Freitagnac­hmittag zeigten die vorläufige­n Daten dann nur noch eine kaum nennenswer­te Menge an.

Seit Mittwochmo­rgen fließt kein Gas durch die zuletzt wichtigste Leitung für russisches Gas nach Deutschlan­d. Grund sind laut Gazprom Wartungsar­beiten an einer Kompressor­station. Das Unternehme­n hatte angekündig­t, dass der Lieferstop­p bis zum 2. September andauern werde. Gazprom sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässi­gkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei, hatte Kremlsprec­her Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge gesagt.

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