Salzburger Nachrichten

Defensivkr­aft aus Rom und Paris lässt hoffen

Österreich­s Fußballeri­nnen rechnen sich gegen Europameis­ter England etwas aus. Zwei ÖFB-Abwehrstüt­zen agieren bei absoluten Topclubs.

- GERHARD ÖHLINGER

Österreich gegen England, das gab es erst vor

knapp zwei Monaten bei der EURO im Old-Trafford-Stadion in Manchester. Und doch wird beim

Wiedersehe­n der beiden Frauenfußb­allteams beim WM-Qualifikat­ionsspiel am Samstag in Wiener Neustadt (17.30 Uhr, live in ORF 1) vieles neu sein.

Das beginnt bei der ÖFB-Kapitänin: Viktoria Schnaderbe­ck hat ihre Teamkarrie­re beendet. Sie wird so

wie die ebenfalls zurückgetr­etene Lisa Makas vor dem Spiel offiziell

verabschie­det. Neue Kapitänin ist Carina Wenninger. „Ich bin sehr stolz, gerade dieses Team anführen zu dürfen“, sagt die Steirerin. In ihrem 121. Länderspie­l läuft die Bayern-München-Legende erstmals als Spielerin von AS Roma ein. Die 31jährige Verteidige­rin hat erst am Mittwoch den Ligastart gegen Pomigliano (2:0) bestritten. Ihre Abwehrkoll­egin

Marina Georgieva saß im Trikot von Paris Saint-Germain am selben Abend beim Supercup gegen Lyon (0:1) auf der Bank. „Mir gefällt die Spielphilo­sophie“, sagt die 25-Jährige, die sich schon auf viele Einsätze freut.

Auf die beiden Abwehrstüt­zen wird es gegen den Europameis­ter England besonders ankommen. ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann sagt: „Die Basis

unseres Erfolgs wird vor allem gegen so einen Gegner unsere Abwehrarbe­it sein.“Zwar kann England schon für die WM 2023 in Australien und Neuseeland planen, die

Auswahl von Erfolgstra­inerin Sarina Wiegman braucht aus den Spielen gegen Österreich sowie am Dienstag gegen Luxemburg noch einen Punkt. Aber Österreich will im Ranking aller Gruppenzwe­iten

punkten. Das kann möglicherw­eise den Ausschlag dafür geben, dass

man nach Abschluss der Ausscheidu­ng am Dienstag (drei Punkte gegen Nordmazedo­nien werden erwartet) zu den drei Besten gehört. Dann würde man sich im Play-off im Oktober eine Runde ersparen.

Hoffnung geben die Leistungen bei den 0:1-Niederlage­n bei der EURO sowie im Quali-Hinspiel vorigen Oktober. „Wir haben bewiesen, dass wir jetzt auch konstant gegen solche Gegner dagegenhal­ten können und

auch mehr möglich gewesen wäre“, sagt Fuhrmann. Ein Faktor könnte das ausverkauf­te Stadion sein, ein weiterer die Ausfälle bei England. Aus dem Erfolgstea­m der EURO haben Jill Scott und Ellen

White aufgehört. Dazu fehlen Fran Kirby und die Siegtorsch­ützin vom Finale gegen Deutschlan­d, Chloe Kelly. Anderersei­ts hat Sarina Wiegman keines ihrer 20 Länderspie­le (Torverhält­nis 106:5) verloren. Vielleicht gibt es gerade für sie in Wiener Neustadt ein neues Erlebnis?

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BILD: SN/IMAGO/SPORTPIX Carina Wenninger (l.) agierte bei der EURO gegen England (im Bild Lauren Hemp) stark.

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