ES GIBT NOCH GÜNSTIGE FLECKEN, ETWA IN NIEDERÖSTERREICH
Wo sind Immobilien noch finanzierbar, wo lässt es sich noch günstig wohnen? IMMOcontract, die an zehn
Standorten in Niederösterreich vertreten ist, hat sich die Marktlage in Niederösterreich
genauer angesehen. CEO Sascha Haimovici: „Ganz grob lässt sich sagen, dass je weiter man sich in Niederösterreich
von Wien entfernt – also über den sogenannten Speckgürtel hinaus –, desto günstiger werden die Immobilien, auch wenn insgesamt über die letzten Jahre hinweg wie überall ein Preisanstieg zu bemerken
war.“
Ein gutes Beispiel ist hier das nördliche Niederösterreich,
das von einem starken Zuzug
vor allem von jungen Familien in der Coronazeit geprägt war
und weiterhin ist. Haimovici: „Besonders auf dem Häusermarkt haben die Preise um rund 65% zugelegt, das liegt
über dem durchschnittlichen Preisanstieg in Rest-Niederösterreich, der aufgrund unserer Erfahrung bei rund 40% liegt.“
Doch was bedeutet das in konkreten Zahlen? Während der
durchschnittliche Quadratmeterpreis 2020 für Einfamilienhäuser in der Region noch bei 793 Euro lag, sind die Preise 2022 auf rund 1303 Euro gestiegen. Allerdings gilt es auch hier regional zu unterscheiden, der Preis für ein Einfamilienhaus im Bezirk Horn ist immerhin
um 80% höher als ein Haus im Bezirk Gmünd.
„Wenn man das allerdings in Relation zu den Wiener Preisen setzt – hier liegt der
durchschnittliche Quadratmeterpreis für ein Einfamilienhaus aktuell bei rund 6027 Euro –, sieht man, dass das nördliche Niederösterreich insgesamt noch sehr günstig ist“, bestätigt der Experte.
Aber auch im näheren, infrastrukturell optimal erschlossenen Einzugsgebiet zur Bundeshauptstadt findet man Orte, die vergleichsweise günstig und damit auch im Rahmen der neuen Kreditvergaberichtlinien finanzierbar
sind. „In der Region um St. Pölten – hier vor allem in Richtung
Traisental oder auch Pressbaum – liegt der Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser bei rund 3500 Euro. Noch günstiger sind die Regionen um Gänserndorf und Mistelbach, wo man im Durchschnitt mit knapp 2000 Euro pro Quadratmeter rechnen muss.“
Auch die Wohnungspreise sind rund um Wien noch erschwinglicher als innerhalb der Stadtgrenzen. Wenngleich die Immobilienpreise für Wohnungen in Mödling,
Wien-Umgebung und Tulln zu den teuersten in ganz Niederösterreich zählen, zahlt man in Mödling für eine gebrauchte Eigentumswohnung im Durchschnitt rund 3800 Euro pro Quadratmeter, in Wien liegt der Wert bei 4900 Euro. Haimovici: „Niederösterreich
weist – nach dem Burgenland – mit zirka 72% die zweithöchste Eigentumsquote Österreichs auf, wobei vor allem die Einfamilienhausbebauung prägend ist.“Diese habe auch im Wiener Umland in den
vergangenen Jahren stark zugenommen. „Das ist ein
Trend, den wir aus heutiger Sicht auch weiter beobachten
werden können. Damit werden auch die Preise weiter steigen.“
Zudem ergibt ein sehr heterogenes Bild in Bezug auf die Marktpreise der unterschiedlichen Immobilienarten. Beispielsweise sind die Grundstückspreise
rund um Wien am höchsten: In Mödling können Verkäufer Preise von bis zu 550 Euro pro Quadratmeter
verlangen, während man in Gmünd nur etwa 45 Euro pro Quadratmeter zahlt. Dies bedeute, dass bezahlbares Wohnen oder Bauen in Niederösterreich sehr gut möglich sei, sofern man bereit ist, sich auf regionale Gegebenheiten einzulassen, und beispielsweise – etwa wenn sich der Arbeitsplatz in Wien befindet – längere Wege in Kauf nimmt. Haimovici: „Auch die Wahl des
Wohnorts ist eine sehr individuelle Entscheidung, für die es in der Beratung viel regionales und lokales Know-how benötigt.“