Gemeindeamt wird zur Ersatzbibliothek
BAD GASTEIN. Nach der Schließung der Bibliothek in Bad Gastein war eigentlich geplant, die
rund 1000 Bücher im Gemeindeamt zur freien Entnahme aufzulegen. Stattdessen setzt man jetzt auf eine Büchertauschbörse.
„Wir haben festgestellt, dass die vollen Bücherwände im Amt
lässig ausschauen, und eine Mitarbeiterin hat dann diesen Vorschlag gemacht“, sagt Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP). Interessenten seien eingeladen, Bücher zu entnehmen und für jedes ein jeweils anderes in das Regal zu stellen. Ein Modell, das in anderen Orten und Städten
bereits erfolgreich praktiziert werde.
Die bisherigen Büchereiräumlichkeiten in der Volksschule
werden für die Nachmittagsbetreuung genutzt. „Das war aber nicht der Grund für das Ende, wir
haben keine Mitarbeiterinnen mehr gefunden, ansonsten hätten
wir eine Möglichkeit gefunden.“Das Aus sei schade, aber kein Drama für Bad Gastein. „Es
war nicht mehr viel los, die meisten setzen auf elektronische Alternativen.“
Der Bibliotheksbetrieb sei bereits vor mehreren Monaten eingestellt worden, beschwert habe sich darüber viele Wochen lang
gar niemand, sagt Steinbauer. Erst nach Bekanntgabe der Schließung in einer Aussendung seien einige wenige Protestnoten
eingetroffen. „Wir haben dann ausheben lassen, wie die Frequenz in der Bibliothek war. Über die letzten fünf Jahre sind im Schnitt 3,5 Personen pro Woche
gekommen, noch dazu immer aus demselben überschaubaren Kreis.“
Aufgrund des geringen Interesses sei auch die Einrichtung einer neuen Bibliothek in Bad Gastein kein Thema, sagt der Bürgermeister.