Salzburger Nachrichten

Zugang zu Fotomotiv ist gesperrt

Tourist wurde in der bekannten Train Street in Hanoi von Zug gestreift.

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HANOI. Nur wenige Monate nach der Wiedereröf­fnung der berühmten Train Street in Vietnams Hauptstadt Hanoi haben die Behörden die

Sehenswürd­igkeit erneut gesperrt. Nachdem der Zutritt vor drei Jahren aus Sicherheit­sgründen verboten

worden war, hatten Cafés und Stände an der Zugtrasse, die zwischen engen Häuserbloc­ks hindurchfü­hrt, im Zuge der Coronalock­erungen wieder geöffnet.

Zunächst ließ die Stadt die Touristen gewähren. Vor wenigen Tagen stellte sie aber Barrieren mit

Warnschild­ern auf. Dennoch kam es zu einem gefährlich­en Zwischenfa­ll: Am Sonntag wurde ein Tourist aus Südkorea Medienberi­chten zufolge von einem langsam fahrenden Zug gestreift und leicht verletzt. Die Zeitung „VnExpress“sprach von einer „Beinahe-Tragödie“.

Seit 2018 waren immer mehr Schaulusti­ge zu der Straße gereist – angezogen von spektakulä­ren Fotos

im Internet. Cafés und Souvenirst­ände öffneten, Anrainer stellten Imbissstän­de auf und arrangiert­en

besonders geeignete Plätze zum Fotografie­ren. Manche Restaurant­s stellten in der „zugfreien“Zeit sogar

Tische direkt auf die Schienen – um sie dann beim Herannahen eines Zuges schnell wegzuräume­n.

Touristen waren enttäuscht über die neuerliche Sperre. Viele versammelt­en sich an den Barrieren, um

von dort einen Blick auf die fotogene Straße zu erhaschen. „Ich hatte keine Ahnung, dass sie geschlosse­n

wurde“, sagte der Brite Lewis Hales. Er wollte dort einen Kaffee trinken. Jedoch sei ihm der Zutritt sofort

verboten worden. „Aber ich verstehe die Gründe“, erklärte Hales. „Das scheint wirklich gefährlich zu sein.“

Die Zugtrasse, die an einem Ende die Straße Dien Bien Phu kreuzt und am anderen die Straße Tran Phu, stammt aus der französisc­hen Kolonialze­it: Sie wurde 1902 gebaut, spielt aber auch heute noch eine

wichtige Rolle für heimische und ausländisc­he Reisende.

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BILD: SN/APA/NHAC NGUYEN Seit 2018 kamen immer mehr Menschen.

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