Bergbahn Kitzbühel sagt früheren Saisonstart auf der Resterhöhe ab
MITTERSILL. Die Skipiste im Grünen auf der Resterhöhe bei Mittersill war in den vergangenen Jahren ein programmierter Aufreger. Kritiker sahen das weiße Band in der Herbstlandschaft als Sinnbild für die Auswüchse des
Tourismus und fühlten sich an die „Piefke-Saga“erinnert. Der
Skibetrieb bei mitunter hohen zweistelligen Plusgraden sorgte auch angesichts der Klimakrise für Kopfschütteln.
2022 fällt der alljährliche Streit aus. „Das machen wir heuer
nicht. Das haben wir letzte Woche im Aufsichtsrat beschlossen, dass wir erst auftun, wenn es weiß ist, und sonst am 19. November“, sagt Christian Wörister,
Vorstand der Bergbahn Kitzbühel. Das Schneedepot soll folglich erst „in Verbindung mit dem natürlichen Einschneizeitpunkt“, also wenn die Temperaturen
niedrig genug sind für den Einsatz von Beschneiungsgeräten, zu einer 700 Meter langen Piste ausgewalzt werden. Wörister begründet die Verschiebung mit der Klima- und Energiekrise. Wenn es Aufrufe zum Energiesparen gebe, „dann wollen wir nicht so dreindreschen“, meint der Vorstand. „Das ist weniger eine kaufmännische als eine symbolische Entscheidung.“
Denn seitens der Bergbahn rechtfertigte man sich stets damit, dass der frühe Saisonstart
kein Werbegag, sondern ein nachhaltiges Geschäftsmodell sei. Einerseits sollte das Angebot
Saisonkartenbesitzern entgegenkommen. Andererseits stand es
bei Trainingsgruppen als Alternative zu Gletscherskigebieten
hoch im Kurs. Die Verschiebung des Saisonstarts sei nun ein enormer Aufwand. So habe ein Verein aus München bereits Rennen geplant, die könnten nun frühestens Ende November stattfinden. Ob nach Ende der Wintersaison noch einmal ein Schneedepot errichtet wird, hat die Bergbahn noch nicht entschieden. „Das möchten wir uns offenhalten.“Eine Bewilligung für die Lagerstätte gebe es zumindest bis 2030.
Trotz der schlechten Vorzeichen blickt Wörister optimistisch
in die Saison. „Wir haben schon fast 7000 Jahreskarten verkauft.“Die Ticketpreise für den Winter seien inzwischen fix. Die Tageskarte werde in der Hauptsaison 65 Euro kosten. Wobei der Bergbahn-Vorstand auf Frühbucherpreise verweist, die ab Ende Oktober auf der Internetseite der Bergbahn angeboten werden sollen. Zum Beispiel werde es beim Kauf von Tages- und Mehrtagesskipässen 60 Tage im Voraus 15
Prozent Ermäßigung geben.
„Für uns ist das weniger eine kaufmännische Entscheidung.“Vorstand