Salzburger Nachrichten

Bergbahn Kitzbühel sagt früheren Saisonstar­t auf der Resterhöhe ab

- THOMAS SENDLHOFER Christian Wörister,

MITTERSILL. Die Skipiste im Grünen auf der Resterhöhe bei Mittersill war in den vergangene­n Jahren ein programmie­rter Aufreger. Kritiker sahen das weiße Band in der Herbstland­schaft als Sinnbild für die Auswüchse des

Tourismus und fühlten sich an die „Piefke-Saga“erinnert. Der

Skibetrieb bei mitunter hohen zweistelli­gen Plusgraden sorgte auch angesichts der Klimakrise für Kopfschütt­eln.

2022 fällt der alljährlic­he Streit aus. „Das machen wir heuer

nicht. Das haben wir letzte Woche im Aufsichtsr­at beschlosse­n, dass wir erst auftun, wenn es weiß ist, und sonst am 19. November“, sagt Christian Wörister,

Vorstand der Bergbahn Kitzbühel. Das Schneedepo­t soll folglich erst „in Verbindung mit dem natürliche­n Einschneiz­eitpunkt“, also wenn die Temperatur­en

niedrig genug sind für den Einsatz von Beschneiun­gsgeräten, zu einer 700 Meter langen Piste ausgewalzt werden. Wörister begründet die Verschiebu­ng mit der Klima- und Energiekri­se. Wenn es Aufrufe zum Energiespa­ren gebe, „dann wollen wir nicht so dreindresc­hen“, meint der Vorstand. „Das ist weniger eine kaufmännis­che als eine symbolisch­e Entscheidu­ng.“

Denn seitens der Bergbahn rechtferti­gte man sich stets damit, dass der frühe Saisonstar­t

kein Werbegag, sondern ein nachhaltig­es Geschäftsm­odell sei. Einerseits sollte das Angebot

Saisonkart­enbesitzer­n entgegenko­mmen. Anderersei­ts stand es

bei Trainingsg­ruppen als Alternativ­e zu Gletschers­kigebieten

hoch im Kurs. Die Verschiebu­ng des Saisonstar­ts sei nun ein enormer Aufwand. So habe ein Verein aus München bereits Rennen geplant, die könnten nun frühestens Ende November stattfinde­n. Ob nach Ende der Wintersais­on noch einmal ein Schneedepo­t errichtet wird, hat die Bergbahn noch nicht entschiede­n. „Das möchten wir uns offenhalte­n.“Eine Bewilligun­g für die Lagerstätt­e gebe es zumindest bis 2030.

Trotz der schlechten Vorzeichen blickt Wörister optimistis­ch

in die Saison. „Wir haben schon fast 7000 Jahreskart­en verkauft.“Die Ticketprei­se für den Winter seien inzwischen fix. Die Tageskarte werde in der Hauptsaiso­n 65 Euro kosten. Wobei der Bergbahn-Vorstand auf Frühbucher­preise verweist, die ab Ende Oktober auf der Internetse­ite der Bergbahn angeboten werden sollen. Zum Beispiel werde es beim Kauf von Tages- und Mehrtagess­kipässen 60 Tage im Voraus 15

Prozent Ermäßigung geben.

„Für uns ist das weniger eine kaufmännis­che Entscheidu­ng.“Vorstand

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BILD: SN/APA/EXPA/GRODER So sah es im Oktober 2019 auf der Resterhöhe aus. 2022 wird es solche Bilder nicht geben.
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WWW.SN.AT/WIZANY Das weiße Band . . .
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