Salzburger Nachrichten

Sturm durchkreuz­t Pläne für Mondmissio­n

„Artemis“wird wieder verschoben. Eine andere Mission der NASA steht vor ihrem Höhepunkt.

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CAPE CANAVERAL. Eine Sturmwarnu­ng für den US-Bundesstaa­t Florida hat die jüngsten

Pläne der US-Raumfahrtb­ehörde NASA für die Mondmissio­n „Artemis“durcheinan­dergebrach­t. Der für Dienstag anvisierte Start einer unbemannte­n Testrakete

vom Weltraumba­hnhof Cape Canaveral in Florida war bereits am Samstag abgesagt worden. Am Montag fiel dann die endgültige

Entscheidu­ng: Die Rakete mit der „Orion“-Kapsel an der Spitze

wurde von ihrer derzeitige­n Position am Launchpad zurück in

den Hangar verlegt. Der Tropenstur­m „Ian“entwickle sich zu einem Hurrikan, hieß es in der Begründung. Die problemgep­lagte Mondmissio­n „Artemis“gerät weiter unter Zeitdruck, denn das derzeitige Startfenst­er schließt laut NASA am 4. Oktober. Ein weiteres Planungsze­itfenster sieht einen

möglichen Start der Rakete zwischen 17. und 31. Oktober vor.

Vor rund drei Wochen waren zwei Startversu­che fehlgeschl­agen

– etwa wegen eines undichten Tankschlau­chs. Auch bei früheren „Artemis“-Tests waren schon Probleme aufgetrete­n, die schließlic­h eine erste wesentlich­e Verzögerun­g des Projekts zur Folge hatten. Es

geht zwar nun zunächst um einen

unbemannte­n Testflug zum Mond. Mit dem nach einer griechisch­en Göttin benannten Programm sollen aber in wenigen Jahren wieder USAstronau­ten auf dem Erdtrabant­en landen.

NASA-Sonde soll in Asteroiden krachen

Eine andere Mission der NASA steht indes kurz vor ihrem Höhepunkt: In der Nacht zum Dienstag (1.14 Uhr MESZ) soll erstmals eine Sonde der Raumfahrtb­ehörde direkt und absichtlic­h in einen Asteroiden krachen und dadurch dessen

Flugbahn verändern. Bei der Mission „Dart“(Double Asteroid Redirectio­n Test) handelt es sich um einen ersten vorsichtig­en Versuch, ob es

möglich sein könnte, die Flugbahn eines Asteroiden abzuändern. Die NASA erhofft sich davon Erkenntnis­se darüber, wie die Erde vor herannahen­den Asteroiden geschützt

werden könnte. Derzeit wissen Forscherin­nen und Forscher von keinem Asteroiden, der in absehbarer Zeit direkt auf die Erde zurasen

könnte – aber Forschende haben rund 27.000 Asteroiden in der Nähe identifizi­ert, davon grob 10.000 mit einem Durchmesse­r von mehr als 140 Metern.

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