Salzburger Nachrichten

Vergewalti­gte Mann beeinträch­tigte Frau?

Anklage: 38-Jähriger entriss Frau die Krücken und missbrauch­te sie.

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SALZBURG. Es ist eine Anklagesch­rift mit schockiere­ndem Vorwurf, die die Staatsanwa­ltschaft kürzlich gegen einen Salzburger (38) beim Landesgeri­cht einbrachte. Demnach soll der Einheimisc­he, er ist bereits neun Mal gerichtlic­h verurteilt, im März 2022 eine körperlich schwer beeinträch­tigte Frau vergewalti­gt haben.

Laut der am Montag zugestellt­en, noch nicht rechtswirk­samen

Anklage kam es in der Wohnung der auf Krücken angewiesen­en Frau zu der inkriminie­rten Tat.

Der 38-Jährige, ein Bekannter der

Frau, soll ihr erst die Krücken

weggerisse­n haben, worauf sie stürzte. Dann habe er sie gepackt,

festgehalt­en und die Frau zu einer dem Beischlaf gleichzuse­tzenden Handlung genötigt.

Der von Staatsanwä­ltin Sandra Wimmer verfassten Anklage zufolge drohte der Mann dem Opfer dann auch noch mit einem weiteren sexuellen Übergriff; schließlic­h habe er ihr noch das Telefon entrissen und es weggeworfe­n,

um zu verhindern, dass sie die Polizei rufe. Das Opfer wird von Rechtsanwa­lt Stefan Rieder vertreten. „Meine Mandantin erlitt durch die abscheulic­he Tat eine

posttrauma­tische Belastungs­störung. Das hat ein Gutachter eindeutig festgestel­lt“, betont Rieder auf SN-Anfrage. Der Opferanwal­t

begehrt für die Frau 20.000 Euro an Teilschmer­zensgeld. Nach Rechtskraf­t der Anklagesch­rift

muss sich der Mann vor einem Schöffense­nat (Vorsitz: Richterin Martina Kocher) verantwort­en. Laut Andreas Wiesauer, stellvertr­etender Sprecher des Landesgeri­chts, drohen dem 38-Jährigen

bei einer anklagekon­formen Verurteilu­ng zwischen 5 und 15 Jahre unbedingte Haft.

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