Salzburger Nachrichten

Albus springt beim Obus ein

Ab Montag auf Linie 9. Ein Obus-Verkauf sorgt unterdesse­n für Erstaunen.

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SALZBURG-STADT. 382 Ansteckung­en mit dem Coronaviru­s hat das Land am Montag salzburgwe­it gemeldet. Die SiebenTage-Inzidenz stieg über das Wochenende von 479 auf 593 Neuinfekti­onen je 100.000 Einwohner. Die Fallzahlen nehmen also wieder zu. Und die sich nun verbreiten­den Infektione­n sollen auch der Auslöser dafür sein, dass die Salzburg AG wie schon im vergangene­n Herbst auf Hilfe von außen angewiesen ist, um den Obus-Betrieb aufrechtzu­erhalten. Konkret soll die Tochterfir­ma Albus ab Montag neuerlich

bis vorerst 23. Oktober die Linie 9 zwischen dem Europark und dem Kommunalfr­iedhof bedienen.

„Wir haben durch die krankheits­bedingten Ausfälle und den allgemeine­n Arbeitskrä­ftemangel entspreche­nde Personalpr­obleme, die uns zum Handeln zwingen“, hieß es von Gerlinde

Hagler, Leiterin des Verkehrsbe­reichs der Salzburg AG. Dem Vernehmen nach sollen sich vorige

Woche rund 40 Lenkerinne­n und Lenker im Krankensta­nd befunden haben. „Weitere Fahrplanan­passungen“seien abhängig von

der Entwicklun­g nicht ausgeschlo­ssen.

Hinter den Kulissen sorgt unterdesse­n der Verkauf von drei alten Obussen des Hersteller­s Van Hool nach Moldawien für Verwunderu­ng, zumal die Salzburg AG erst kürzlich Dieselbuss­e aus Wien angeforder­t hat, quasi als „eiserne Reserve“. Hintergrun­d

ist, wie berichtet, ein Mangel an Ersatzteil­en für die Fahrzeuge des Hersteller­s Solaris – zehn Obusse aus dessen Produktion sind derzeit nicht einsatzfäh­ig. Harald Haidenberg­er, Sprecher des Verkehrsbe­reichs der Salzburg AG, bestätigt den Verkauf nach Südosteuro­pa. Die Auslieferu­ng sei

kürzlich erfolgt. „Die sind ausgemuste­rt worden, bevor die Probleme mit Solaris aufgetrete­n sind.“

Schon länger akut sind die Probleme beim Personal. Bis zu 30 neue Lenkerinne­n und Lenker würde das Unternehme­n einstellen. Im Zuge der

jüngst gestartete­n Offensive sind bisher 115 Bewerbunge­n eingegange­n. „Mit diesen Leuten sind Termine vereinbart

worden, diese werden jetzt sukzessive abgearbeit­et“, sagte Haidenberg­er.

„Fahrzeuge sind vor Engpässen ausgemuste­rt worden.“Salzburg AG

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H. Haidenberg­er,

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