Salzburger Nachrichten

Zwölf Millionen Dollar für Salzburger Software-Start-up

- MARCO RIEBLER

SALZBURG. „Eigentlich hätte die Softwarelö­sung des Salzburger Unternehme­ns Pimcore nie die

breite Internetwe­lt erreichen sollen“, erinnert sich Firmengrün­der Dietmar Rietsch. Ursprüngli­ch sei diese für die interne Nutzung in einer Salzburger Internetag­entur und für deren Kundinnen und Kunden vorgesehen

gewesen. Dass eine Lösung, die digitale Daten zusammenfü­hrt,

übersetzt und verwaltet, den Zahn der Zeit treffe, habe man aber schon kurz nach der Gründung gemerkt.

Am Montagaben­d erhielt das im Jahr 2009 gegründete Start-up eine hoch dotierte Finanzspri­tze

von Nordwind Growth, einem deutschen Tech-Wachstumsf­onds. 12 Millionen Dollar (12,4 Millionen Euro) flossen in die Kapitalstr­uktur des Unternehme­ns.

Der Kapitalgeb­er Nordwind Growth ist spezialisi­ert auf die Skalierung und Expansion von

Wachstumsu­nternehmen. Hinter dem Unternehme­n stehen

namhafte Unternehme­r sowie Familien aus dem Industrieb­ereich, die ihre Erfahrung und ihr Netzwerk jungen Unternehme­n zur Verfügung stellen. Mit dem Geld solle bei dem Start-up Pimcore die globale Expansion forciert werden, sagt Rietsch.

Eine Expansion ist schon bei der Anzahl der Mitarbeite­rinnen

und Mitarbeite­r gelungen. „Von 2021 auf 2022 sind wir von vier auf 25 Teammitgli­eder gewachsen.“Gelockt wurden junge Kolleginne­n und Kollegen in einem umkämpften Arbeitsmar­ktumfeld mit der Option, gänzlich aus dem Homeoffice arbeiten zu dürfen. Man möchte als einer der fortschrit­tlichsten Arbeitgebe­r Österreich­s gesehen werden, sagt Rietsch.

Er gründete das Start-up gemeinsam mit Stefan Gruber und Klaus Schobesber­ger. Deren

unternehme­risches Ziel: „Wir möchten ein Unicorn werden und weiterwach­sen.“Die Begrifflic­hkeit „Einhorn“bedeutet in der Start-up-Welt: ein Unternehme­n aufzubauen, das mit einer Milliarde US-Dollar Marktwert

bewertet wird. Über den aktuellen Firmenwert dürfe das Trio nicht sprechen, so sei es mit dem Investor vereinbart.

Zurück zur Softwarelö­sung: Diese zeichnet sich dadurch aus, dass in den Programmie­rcode

Einsicht genommen und dieser erweitert werden kann. „Wir haben einen unglaublic­hen Bedarf an flexiblere­n und vernetzten Datenlösun­gen für globale Unternehme­n festgestel­lt und sind der festen Überzeugun­g, dass die Kontrolle über geistiges Eigentum und Software in die Hände unserer Kunden und Partner gehört“, sagt Rietsch.

Kostenlos ist jedoch nur eine Version der Datenmanag­ementlösun­g von Pimcore. Diese wird

von rund 100.000 Kundinnen und Kunden in 56 Ländern genutzt. Für eine cloudbasie­rte

Version und eine, in der mehrere Datenverwa­ltungsszen­arien abgewickel­t werden können, fallen Lizenzgebü­hren an. Entstanden

ist das Unternehme­n als Spin-off, als ausgelager­te Geschäftse­inheit, der Salzburger Internetag­entur Elements. Ausgeglied­ert und in einer GmbH organisier­t

wurde das Unternehme­n im Jahr 2013.

„Wir möchten ein Unicorn werden und weiterwach­sen.“Dietmar Rietsch, Pimcore

 ?? BILD: SN/PIMCORE ?? Stefan Gruber, Dietmar Rietsch und Klaus Schobesber­ger (v. l.) gründeten das Unternehme­n
Pimcore und freuen sich nun
über eine Rekordfina­nzspritze.
BILD: SN/PIMCORE Stefan Gruber, Dietmar Rietsch und Klaus Schobesber­ger (v. l.) gründeten das Unternehme­n Pimcore und freuen sich nun über eine Rekordfina­nzspritze.

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