Gemeinnützige Unternehmen fordern Rettungsschirm gegen Teuerungen
WIEN. Bei dem am Mittwoch präsentierten Energiekostenzuschuss
bleibt weiterhin offen, ob und zu welchen Kriterien gemeinnützige Unternehmen davon erfasst sind. Die allerwenigsten erreichen die Mindesthürde von drei Prozent Energiekosten am Gesamtumsatz
im Vorjahr. Die Voraussetzung kann entfallen, allerdings nur für kleine Organisationen bis 700.000 Euro
Umsatz. Alle größeren – darunter Rotes Kreuz, Caritas und Samariterbund – haben offenbar keine Ansprüche für Zuschüsse. „Auf uns
lastet ein Kostendruck, der enorm ist. Auf Dauer können wir diesem Druck nicht standhalten“, schreibt Reinhard Hundsmüller, Samariterbund Bundesgeschäftsführer in einer Aussendung. Er warnt vor
Schließungen von Einrichtungen,
wenn die Regierung nicht bald ein Entlastungspaket für soziale Organisationen auf den Weg bringt.
Ähnlich klingt die Reaktion aus der Caritas Wien, die im Vorjahr 2,5 Prozent für Energie ausgab. „Wir müssen also davon ausgehen, dass
wir um den Energiekostenzuschuss umfallen“, sagt Geschäftsführer
Alexander Bodmann. Für 2023 rechnet er mit doppelt so hohen
Ausgaben. Dem Verein GIN, der mehr als 450 Menschen mit Behinderung betreut, hat Wien Energie
nun angekündigt, Ende Oktober das Gas abzudrehen, sollte in den nächsten zwei bis drei Wochen kein neuer Vertrag abgeschlossen werden. Die Kosten betragen das Zehnfache des alten Tarifs.