Salzburger Nachrichten

FPÖ wettert gegen Ermittlung­en

Keine Aufhebung der Immunität des Abgeordnet­en Hafenecker nötig.

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WIEN. Die Ermittlung­en gegen den FPÖ-Nationalra­tsabgeordn­eten Christian Hafenecker wegen möglicher Anstiftung zur Fälschung von Covid-Testzertif­ikaten schlagen weiter Wellen – auch im ÖVP-U-Ausschuss, in dem Hafenecker der FPÖ-Fraktion vorsitzt. In den Fraktionsf­ührerstate­ments vor der Kurz-Befragung fehlte Hafenecker. Für

ihn trat Wolfgang Zanger vors Mikrofon und zog dagegen die ÖVP vom Leder, die er hinter den Ermittlung­en vermutete. Bereits

kurz nach Bekanntwer­den der Ermittlung­en hatte Hafenecker am Dienstag der ÖVP vorgeworfe­n, ihn durch die Causa einschücht­ern zu wollen. „Offensicht­lich sind wir der ÖVP zu nahe gekommen, dass man zu solchen

Maßnahmen greift.“Den Vorwurf der FPÖ, das Ganze sei ein Ablenkungs­manöver der ÖVP, wies Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) am Rande des Ministerra­ts zurück. „Das ist typischer Kickl-Stil, dass

man in dieser Art und Weise auf die Polizei hinhaut und das ist genau diese Art, mit der Kickl auch das BVT

praktisch ruiniert hat, das neu gegründet werden musste“, so Karner.

Auch, dass der Immunitäts­ausschuss des Parlaments aufgrund der Ermittlung­en gegen den Nationalra­tsabgeordn­eten nicht informiert

wurde, kritisiert­en die Freiheitli­chen zum wiederholt­en Male. Tatsächlic­h sind sowohl Staatsanwa­ltschaft als auch Justizmini­sterium, der Meinung, dass die Ermittlung­en

nicht in Zusammenha­ng mit Hafenecker­s politische­r Arbeit stehen

und deshalb die Aufhebung seiner Immunität nicht notwendig sei. Ein entspreche­nder Vorhabensb­ericht

liegt bereits nach der Prüfung durch das Justizress­ort wieder bei der

Staatsanwa­ltschaft Wien, das bestätigte eine Behördensp­recherin am Mittwoch den SN.

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BILD: SN/APA Christian Hafenecker

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