Salzburger Nachrichten

Vorbote für die WM

Von Finalisten und Absteigern: Die Nations League zeigt sieben Wochen vor Beginn der Fußball-WM in Katar einen klaren Trend.

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SALZBURG. Nach der Nations League ist vor der WM – und erst dann wartet die Endrunde in der

Fußball-Nations-League. Nach Abschluss der Gruppenspi­ele am Dienstag stehen die vier Finalisten

für das Finalturni­er im kommenden Sommer (14. bis 18. Juni 2023) fest. „Es ist ein wunderbare­r Sport, bei dem der Sieg das beste Gegenmitte­l

gegen jede Traurigkei­t ist“, sagte der spanische Nationaltr­ainer Luis Enrique nach dem 1:0-Sieg gegen Portugal, der dem ehemaligen Weltund Europameis­ter das Ticket für das Halbfinale sicherte. Neben den

glückliche­n Spaniern sind auch Kroatien (aus der Österreich-Gruppe A1), Italien sowie die Niederland­e beim Final Four dabei.

Der Gastgeber dieses Miniturnie­rs wird nach Angaben der UEFA erst im Jänner bestimmt. Halbfinali­st Niederland­e hatte wie Belgien, Polen und Wales Interesse angemeldet. In den ersten beiden Auflagen der Nations League war immer ein

Halbfinalt­eilnehmer Gastgeber des Final Four. Titelverte­idiger ist Weltmeiste­r Frankreich (2021), die Premierena­uflage hatte Portugal gewonnen (2019).

Die wichtigste­n Entscheidu­ngen der Nations League im Überblick: Spanien entriss Portugal am Dienstagab­end dank eines Last-minuteTref­fers von Álvaro Morata doch noch das Finalticke­t. Den Portugiese­n hätte bereits ein Unentschie­den zum Aufstieg gereicht. Nach der Niederlage entbrannte darüber hinaus eine Personalde­batte um Superstar Cristiano Ronaldo. Angesichts der Leistung von CR7, der

mehrere exzellente Chancen gegen die Spanier liegen ließ, muss sich

Trainer Fernando Santos die Frage stellen, ob er bei der WM in Katar auf den gefrustete­n Ronaldo in der

Startelf setzen wird. „Es gibt Dinge zu verbessern, damit wir bei der

WM in Topform sind“, gab Santos unumwunden zu.

Keine Freude mit der Nations League hatte auch Österreich­s Nationalma­nnschaft. Die ÖFB-Auswahl von Ralf Rangnick stieg mit nur vier Punkten aus sechs Spielen in Liga B ab. Weitere Absteiger aus der Eliteliga sind Tschechien, Wales

und auch England, das sich wie andere Topnatione­n (z. B. Deutschlan­d) noch nicht in WM-Form präsentier­te. Aufsteiger in die Liga A sind Schottland, Israel, BosnienHer­zegowina und Serbien. Aufsteiger in die Liga B und bei der nächsten Nations-League-Ausgabe damit auch mögliche ÖFB-Gegner sind die Türkei, Griechenla­nd, Kasachstan und Georgien.

Der Ausgang der Nations League hat auch eine direkte Auswirkung auf die EM 2024 in Deutschlan­d.

Laut UEFA werden drei der 24 Plätze für die EM-Endrunde durch Playoffs in der Nations League ermittelt. Die zwölf Gruppensie­ger der Ligen

A, B und C werden ausgewählt. Es sei denn, sie haben sich bereits qualifizie­rt. In diesem Fall werden sie durch die nächstplat­zierte Mannschaft ihrer Liga ersetzt.

Zurück zum Finale der Nations League im kommenden Jahr: Dort

gibt es für den Sieger neben einer UEFA-Trophäe auch sehr viel Geld zu gewinnen. So wurde bei der Auflage 2021 ein Gesamtprei­sgeld von 100 Millionen Euro ausgelobt, allein für den Finalsieg erhielt Frankreich 14 Millionen Euro.

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