Sind 6000 Unterschriften vielleicht doch zu wenig?
Personen, die zur Bundespräsidentschaftswahl antreten, müssen bekanntlich ein Mindestalter vorweisen. Schade, dass sie nicht auch über eine Mindestvernunft verfügen müssen. Manch Kandidat würde glatt
durchfallen. So auch Heinrich
Staudinger, der in Puls 24 – neben anderen Absonderlichkeiten – dies zum Besten gab: Ein „bekannter österreichischer Filmemacher“habe ihn „darauf aufmerksam gemacht“, dass die
Forderungen der politischen Correctness „vom CIA entwickelt worden sind“, um Bündnisse
unter den Menschen schwieriger zu machen. Hier paarte sich plumper Antiamerikanismus mit ebenso plumpem Weltverschwörungsglauben, und Gott beziehungsweise die Wählerinnen und Wähler
mögen uns behüten vor einem Bundespräsidenten, der alles für
bare Münze nimmt, worauf ihn irgendein Spinner – und sei es ein
bekannter österreichischer Filmemacher – „aufmerksam macht“. Man kann den Schuhproduzenten Staudinger nur auffordern, bei seinem Leisten zu bleiben – und den Gesetzgeber, sich zu überlegen, ob die Hürde von 6000 Unterschriften für eine Kandidatur nicht zu
niedrig angesetzt ist.